Rom – Eine italienische Krankenschwester ist in der toskanischen Hafenstadt Piombino festgenommen worden. Sie wird beschuldigt, in den vergangenen beiden Jahren 13 Patienten getötet zu haben, berichteten die Carabinieri in einer Presseaussendung.

Die mutmaßlichen Opfer lagen auf der Intensivstation des Krankenhauses von Piombino, in dem die Krankenschwester arbeitete. Sie hatten unterschiedliche Krankheiten. Mehr Details zu den Vorwürfen wurden bisher nicht bekanntgegeben.

Tödliche Spritzen

Die 60-jährige Krankenschwester soll Patienten Spritzen mit tödlichen Dosen eines Antikoagulansmittels verabreicht haben, das in Spitälern oft verwendet wird, lautet der Verdacht der Ermittler. Das Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung, das den Patienten nicht verschrieben worden war, verursachte irreversible Blutungen, die zum Tod führten.

Die Patienten, deren Tötung die Ermittler der Krankenpflegerin zur Last legen, lagen in besorgniserregendem Zustand auf der Intensivstation des Krankenhauses von Piombino. Sie hätten sich krankheitsbedingt jedoch nicht in Lebensgefahr befunden, berichteten die Kriminalisten.

Kein Grund für Taten

Nach ihrer Festnahme wurde die an Depressionen leidende Krankenpflegerin in die Strafanstalt von Pisa eingeliefert. Es gebe offenbar keinen Grund für ihre Taten, berichteten die Ermittler. Bei Durchsuchungen im Krankenhaus von Piombino und in ihrer Wohnung wurde belastendes Material sichergestellt.

Der Fall erinnert an die 44-jährige italienische Krankenpflegerin Daniela P., die wegen Mordes an einer 78-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Die Ermittler argwöhnen, dass die Frau tatsächlich im Zeitraum 2013 bis 2014 für den Tod von fast 40 Patienten verantwortlich ist. (APA, 31.3.2016)