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Ayatollah Khamenei setzt auf das Militär.

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Dubai/Teheran – Irans oberster geistlicher und politischer Führer Ayatollah Ali Khamenei setzt für die Entwicklung des Iran in erster Linie auf militärische Stärke und nicht Diplomatie. "Diejenigen, die sagen, die Zukunft liegt in Verhandlungen, nicht in Raketen, sind entweder ahnungslos oder Verräter", wurde Khamenei am Mittwoch auf seiner Website zitiert. Sollte der Iran Verhandlungen anstreben, aber keine Macht zur Verteidigung haben, würde er bei selbst Bedrohungen durch schwache Staaten nachgeben müssen.

Zuvor hatten mehrere westliche Staaten die jüngsten iranischen Raketentests in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilt. Ex-Präsident Akbar Hashemi Rafsanjani, der de facto die moderateren politischen Kräfte anführt, hatte vergangene Woche zudem auf Twitter erklärt: "Die Zukunft liegt im Dialog, nicht Raketen."

Khamenei hat bei allen Staatsangelegenheiten das letzte Wort. Im vergangenen Jahr unterstützte er das Atomabkommen, das einen Schlussstrich unter den jahrelangen Streit zog. Seitdem hat er aber dazu aufgerufen, von einer weiteren Annäherung an die USA und deren Verbündete abzusehen und die militärische und wirtschaftliche Stärke des Iran zu bewahren. Mit seinen Äußerungen vom Mittwoch stärkt er den strengkonservativen Revolutionsgarden den Rücken, die jüngst Raketen testeten. (APA, Reuters, 30.3.2016)