Bild nicht mehr verfügbar.

Mario Götze ist bei den Bayern nur noch Reservist, beim DFB holte er sich mit einem Treffer gegen Italien etwas Selbstvertrauen.

Foto: reuters/rehle

München – Deutschland hat drei Tage nach dem 2:3 gegen England in Berlin Italien mit 4:1 (2:0) besiegt. Im Duell der viermaligen Weltmeister erzielten Toni Kroos (24.), Mario Götze (45.), Jonas Hector (59.) und Mesut Özil (75./Foulelfmeter) die Treffer für Deutschland, für die Gäste war Stephan El Shaarawy (82.) erfolgreich. Es war der erste Erfolg der DFB-Elf gegen seinen Angstgegner seit dem 21. Juni 1995.

Als Konsequenz aus der Pleite gegen England hatte Teamchef Joachim Löw seine Startelf auf fünf Positionen verändert. Bei einem Konter fand Mesut Özil die erste Chance vor, ließ sich aber nach einem schönen Pass vom als rechtem Mittelfeldspieler eingesetzten Sebastian Rudy im letzten Moment abdrängen (8.). Allgemein wirkte der Weltmeister vor 62.653 Zuschauern viel leidenschaftlicher und entschlossener als drei Tage zuvor gegen England.

Nicht unverdient war daher die Führung nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Halbzeit. Eine Hereingabe von Thomas Müller nach öffnendem Pass von Özil klärte Italiens Abwehrspieler Francesco Acerbi unglücklich in die Mitte und Kroos ließ mit einem Schuss aus 20 Metern Gianluigi Buffon keine Chance.

Von den Italienern war offensiv fast gar nichts zu sehen. Erstmals in gute Schussposition kamen sie erst nach einer halben Stunde durch Lorenzo Insigne, der aus 20 Meter aber weit vorbei schoss. Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang dann Mario Götze in seinem 50. Länderspiel per Kopf sein 17. Treffer für die DFB-Auswahl. Erneut zeichnete sich Müller als Vorbereiter aus.

Im Gegensatz zum Auftritt gegen die Engländer hielt die deutsche Mannschaft die Konzentration auch in der zweiten Hälfte hoch. Die Italiener mühten sich zwar nach Kräften, konnten die diesmal stabile Defensive der Deutschen aber nicht ernsthaft in Gefahr bringen.

Hector mit seinem ersten Länderspieltreffer und erneut Özil per Elfmeter erhöhten stattdessen zum zwischenzeitlichen 4.0, ehe El Shaarawy noch für Ergebniskosmetik sorgte. Eine derart hohe Niederlage gegen Deutschland kassierten die Azzurri zuletzt 1939 mit einem 2:5. In der Allzeit-Bilanz führt man aber immer noch deutlich mit 15:8 Siegen.

Die Partie England gegen die Niederlande wurde in der 14. Minute im Gedenken an den Tod von Johan Cruyff unterbrochen. Tausende Zuschauer applaudierten, der markante Bogen über dem Wembley-Stadion erstrahlte in Orange.

Auf dem Rasen war am Ende das Auswärts-Blau der Niederländer die dominante Farbe, zumal die Gäste in der zweiten Hälfte die englische Führung durch Jamie Vardy (41.) in einen 2:1-Sieg verwandelten. Alkmaar-Profi Vincent Janssen (50.) per Elfmeter und Luciano Narsingh (78.) vom PSV Eindhoven brachten die Niederländer auf die Siegerstraße.

Frankreich ging in seinem ersten Spiel im Stade de France seit der Terrornacht vom 13. November des Vorjahres gegen Russland durch Ngolo Kante (9.) von Leicester City in Führung. Es war eine geglückte Rückkehr für den EM-Gastgeber, für den auch Andre-Pierre Gignac (38.), Dimitri Payet (64.) und Kingsley Coman (76.) trafen. Für die Russen waren Tore von Alexander Kokorin (56.) und Juri Schirkow (68.) zu wenig.

Auch Österreichs EM-Gruppengegner blieben am Dienstag erfolgreich. Island feierte in Piräus gegen Griechenland einen hart erkämpften 3:2-Erfolg. Zum Matchwinner avancierte Kolbeinn Sigthorsson mit seinem Kopfballtor (82.). Zuvor hatten Arnor Ingvi Traustason (34.) und Sverrir Ingason (70.) die Wende nach einem 0:2-Rückstand eingeleitet.

Portugal rehabilitierte sich für die bittere 0:1-Heimniederlage gegen Bulgarien am Freitag mit einem 2:1 gegen Belgien. Nani (20.) und Cristiano Ronaldo (40.) erzielten die Treffer für die Gastgeber. Die Partie war wegen der Terror-Anschläge in Brüssel vergangene Woche nach Portugal verlegt worden.

Die Portugiesen waren in der ersten Hälfte deutlich aktiver, engagierter und münzten ihre Überlegenheit auch in die nötigen Tore um. Nani wurde ideal freigespielt und ließ Goalie Thibaut Courtois keine Chance, Ronaldo war nach Idealflanke von Joao Mario per Kopf erfolgreich. Nach dem Seitenwechsel kamen die ersatzgeschwächten Belgier besser in die Partie, mehr als der Anschluss nach einer Brüder-Kombination von Jordan und Kopf-Torschütze Romelu Lukaku (62.) war aber nicht drinnen.

Erklärungsnot hatten in Zürich die Schweizer Teamkicker, die beim 0:2 die zweite Test-Schlappe in Folge kassierten. Nach der Niederlage gegen Irland am Samstag erwischte diesmal Bosnien-Herzegowina den besseren Tag. In Solna trennten sich Schweden und Tschechien 1:1, Irland und die Slowakei spielten in Dublin 2:2. (sid, red, 29.3.2016)

Testspiele, Dienstag:

Deutschland – Italien 4:1 (2:0)
Tore: Kroos (24.), Götze (45.), Hector (59.), Özil (75./Elfmeter) bzw. El Shaarawy (83.)

Montenegro – Weißrussland 0:0 (0:0)

Estland – Serbien 0:1 (0:0)
Tor: Kolarov (81.)

Mazedonien – Bulgarien 0:2 (0:0)
Tore: Rangelow (66.), Tonew (88.)

Georgien – Kasachstan 1:1 (1:1)
Tore: Okriashvili (38.) bzw. Nurgaliew (36.)

Griechenland – Island 2:3 (2:1)
Tore: Fortounis (19./Elfmeter, 31.) bzw. Traustason (34.), Ingason (70.), Sigthorsson (82.).

Norwegen – Finnland 2:0 (0:0).
Tore: Berget (57.), Johansen (84.)

Gibraltar – Lettland 0:5 (0:0)
Tore: Ikaunieks (46., 84.), Dubra (53.), Sabala (57.), Visnakovs (82.)

Luxemburg – Albanien 0:2 (0:0)
Tore: Sadiku (63.), Cikalleshi (75.). Rote Karte: Joubert (45./Torraub/Luxemburg)

Schweiz – Bosnien-Herzegowina 0:2 (0:1)
Tore: Dzeko (14.), Pjanic (57.). Grahovac (Rapid) bei Bosnien auf der Bank

Schweden – Tschechien 1:1 (1:1)
Tore: Berg (14.) bzw. Vydra (26.)

Irland – Slowakei 2:2 (2:2)
Tore: Long (22./Elfmeter), McClean (24./Elfmeter) bzw. Stoch (14.), McShane (45./Eigentor)

Portugal – Belgien 2:1 (2:0)
Tore: Nani (20.), C. Ronaldo (40.) bzw. Lukaku (62.)

Frankreich – Russland 4:2 (2:0).
Tore: Kante (9.), Gignac (38.), Payet (64.), Coman (76.) bzw. Kokorin (56.), Schirkow (68.)

England – Niederlande 1:2 (1:0).
Tore: Vardy (40.) bzw. Janssen (50./Elfmeter), Narsingh (76.)

Schottland – Dänemark 1:0 (1:0).
Tor: Ritchie (8.)