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Sprache ist etwas Schönes. Vor allem die der Bürokratie – und die der Politik.

Nehmen wir nur den Grenzzaun in Spielfeld. Der hat sich etymologisch betrachtet von der "baulichen Maßnahme" (Innenministerin Mikl-Leitner, ÖVP, im vorigen Herbst) über die "Tür mit Seitenteilen" (Kanzler Werner Faymann, SPÖ, auch im Herbst 2015) zu dem entwickelt, was er ist: dem Zaun.

Auch die Innenministerin, die gerade, "die Festung Europa baut", wurde inzwischen prosaisch. In der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen über die Anschaffung und Beschaffenheit der baulichen Ex-Maßnahme spricht sie schlicht vom "Sicherungszaun".

So wirklich plastisch, wenn auch nicht poetisch, gelingt ihr dann die Beschreibung der "Anforderung an diesen Zaun". Durch dessen "Weichheit ist das Zaungeflecht instabil, wodurch es schwieriger ist, diesen zu überklettern", klärt die Ministerin auf.

Unten durch geht aber auch nur mit Schwierigkeiten und führte zu "unschönen Szenen an der Grenze", wie es Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) beschreiben würde. In den simpel gewählten Worten der Ministerin: "Da der Zaun im Erdbereich verankert ist (Wow, das ist Baukunst!), wird auch ein Unterkriechen erschwert."

Weiche Zäune in Österreichs Erdbereich gegen Überkletterer und Unterkriecher: wundersame Worte an der Grenze. (Renate Graber, 29.3.2016)