Flughafen-Personal trug Kerzen zum Gedenken an die Opfer der Anschläge vom vergangenen Dienstag.

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Brüssel – Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale von Brüssel haben Hunderte Menschen der Opfer der Anschläge vom vergangenen Dienstag gedacht. Auf Einladung des Erzbischofs von Mecheln-Brüssel, Jozef De Kesel, nahmen auch Vertreter der muslimischen, jüdischen und anglikanischen Gemeinde an der Trauerfeier zum Ende des Osterfestes teil.

In seiner Predigt betonte De Kesel, Frieden sei "mehr als nur die Abwesenheit von Gewalt". Zu einem "wahrhaftigen Zusammenleben" gehöre auch tiefer gegenseitiger Respekt, sagte der Erzbischof und verurteilte jegliche "Gewalt im Namen Gottes".

Minutenlanges Schweigen

Die junge Muslimin Kamar Takka sagte in ihrer Rede, sie wolle den Menschen "Mut und Hoffnung" wiedergeben. Mit zugeschnürter Kehle sagte sie zum Abschluss, sie werde auch dann weiter "glauben, wenn alle anderen die Hoffnung verlieren". Höhepunkt der Zeremonie war ein minutenlanges Schweigen.

Ganz vorne in der voll besetzten Kirche saß ein Mann in einem Rollstuhl, ein Bein steckte in einer Schiene. Er habe die Anschläge überlebt und sei wegen des "Zusammenhalts" gekommen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Zu dem Gottesdienst eingeladen waren auch mehrere Vertreter von Polizei und Rettungsdiensten. Als sie am Ende die Kathedrale verließen, brandete ihnen spontaner Applaus entgegen.

Bei den Anschlägen islamistischer Terroristen am Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahn-Station im Europaviertel der belgischen Hauptstadt waren 35 Menschen getötet worden. (APA, 28.3.2016)