Der Radprofi Antoine Demoitié ist tot.

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Lille/Brüssel – D)er belgische Radsport ist am Wochenende von zwei Schreckensmeldungen erschüttert worden. Beim Eintagesrennen Gent-Wevelgem wurde der 25-jährige Antoine Demoitie derart heftig von einem Motorrad aus dem Begleittross erfasst, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Sein drei Jahre jüngerer Landsmann Daan Myngheer erlitt zum Auftakt des Criterium International auf Korsika einen Herzstillstand.

Die Gendarmerie Nord-Pas-de-Calais bestätigte in der Nacht auf Montag den Tod von Demoitie, der für das Team Wanty-Gobert fuhr. Ermittlungen zum genauen Unfallhergang seien aufgenommen worden, sagte Gendarmerie-Sprecher Frederic Evrard. Demoitie soll unter anderem schwere Kopfverletzungen erlitten haben.

Der Belgier war während des Rennens nach rund 150 Kilometern zunächst mit vier weiteren Fahrern gestürzt und danach mit einem Motorrad zusammengestoßen. Laut der französischen Sportzeitung "L'Equipe", die sich auf Aussagen von Augenzeugen berief, soll ihn das Motorrad am Kopf getroffen haben. Auf der Intensivstation des Universitätskrankenhauses von Lille kämpften die Ärzte noch vergeblich um sein Leben.

Demoitie war erst vor dieser Saison zum belgischen Mannschaft Wanty-Gobert gewechselt. Der in Lüttich geborene Sprinter war zuvor von 2013 bis einschließlich 2015 für Wallonie-Bruxelles gefahren. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Tour du Finistere 2014.

Sein Landsmann Myngheer liegt nach seinem Herzstillstand im Krankenhaus von Ajaccio auf Korsika und befindet sich in einem sehr ernsten Zustand. Etwa 25 Kilometer vor dem Ziel hatte der 22-Jährige aus dem französischen Zweitliga-Team Roubaix ML am Samstag nach Aussagen seiner Teamkollegen über Unwohlsein geklagt und sich aus einem abgeschlagenen Fahrerfeld zurückfallen lassen. Als er stoppte, brach er zusammen und musste vom medizinischen Dienst reanimiert werden.

"Wir sind sehr beunruhigt", zitierte die "L'Equipe" am Sonntag Myngheers Teammanager Daniel Verbrackel. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Noch am Samstag waren die Teamfahrzeuge und die Hotelzimmer von der Polizei durchsucht worden. (APA, 28.3.2016)