Wien/Schwechat/London – Ein Passagier, der am Samstag auf Betreiben seiner Sitznachbarin am Wiener Flughafen unmittelbar vor dem Start nach London aus einer Maschine geholt worden ist, hat offenbar keinen Bezug zur islamistischen Terrormiliz IS. Das sagte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz-Grundböck, am Sonntag. Die Frau hatte geglaubt, auf seinem Handy Botschaften mit IS-Bezug gesehen zu haben.

Grundböck sagte, dass nach einer Befragung des Mannes und einer Erstauswertung seines Mobiltelefons keine Hinweise auf einen Bezug zu der jihadistischen Terrormiliz gefunden worden seien. Auf gerichtlichen Auftrag erfolge nun noch die Detailauswertung des Handys. Der betroffene Reisende, der bei einer ersten Befragung angab, irakischer Staatsbürger zu sein und in London zu studieren, durfte mittlerweile weiterfliegen.

Die Passagierin hatte nach ihrer vermeintlichen Wahrnehmung die Crew des Easyjet-Fliegers alarmiert, die daraufhin die Sicherheitskräfte verständigte. Diese holten zunächst den fraglichen Reisenden aus dem Airbus A319. Danach wurde das Flugzeug evakuiert und aus Routinegründen durchsucht. Auch das gesamte Gepäck wurde Grundböck zufolge noch einmal durchleuchtet. Die Behörden fanden nichts Verdächtiges. Mit rund drei Stunden Verspätung hob die Maschine nach London Gatwick ab. Allerdings waren weder der Iraker noch die Zeugin an Bord, beide wurden am Nachmittag von den Ermittlern befragt. (APA, 27.3.2016)