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Laut "National Enquirer" soll Ted Cruz fünf außereheliche Affären gehabt haben.

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Donald Trump will etwas über Ted Cruz' Ehefrau Heidi ausplaudern.

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Donald Trump ist über die Verbreitung eines Nacktfotos seiner Frau Melania empört.

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Washington – Im Vorwahlkampf der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur ist eine Schlammschlacht um die Ehefrauen der Bewerber Donald Trump und Ted Cruz entbrannt. "Ich werde nicht oft wütend", sagte Cruz am Donnerstag vor Journalisten im Bundesstaat Wisconsin. "Wer aber meine Frau angreift, oder meine Kinder, der wird das schaffen!"

Direkt an seinen Rivalen Trump gewandt, fügte Cruz hinzu: "Donald, Du bist ein wimmernder Feigling, und lass verflucht noch mal Heidi in Ruhe!"

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"So viel wie tausend Worte"

Der Wutausbruch des Senators wurde durch eine Nachricht Trumps im Internetdienst Twitter verursacht. Darin hatte der Unternehmer Fotos von Heidi Cruz und seiner eigenen Frau Melania nebeneinandergestellt. Auf dem Foto hat Heidi Cruz einen verzerrten Gesichtsausdruck, während das 45-jährige Ex-Model Melania Trump den Betrachter mit strahlenden blauen Augen anblickt. Ein Schriftband kommentiert: "Nicht nötig, alles auszuplaudern. Diese Bilder sagen so viel wie tausend Worte."

Der Twitter-Text ist als Warnung zu verstehen, dass Trump für Heidi Cruz unangenehme Enthüllungen in der Hinterhand hat. Die 43-jährige Frau von Ted Cruz ist Investmentbankerin bei Goldman Sachs. Sie hat eine Auszeit genommen, um ihren Mann im Wahlkampf zu unterstützen.

Heidi Cruz reagierte jedoch gelassen auf Trumps Attacke. Die "meisten Dinge", die der Geschäftsmann verbreite, hätten "keine reale Grundlage", sagte sie in Wisconsin.

"Triff Melania Trump"

Trumps Angriff auf Cruz' Frau war wiederum von einer Facebook-Veröffentlichung ausgelöst worden. Sie zeigt ein Foto, in dem sich Trumps aus Slowenien stammende Frau nackt auf einem Teppich räkelt. "Triff Melania Trump, Deine nächste First Lady. Oder Du könntest am Dienstag Ted Cruz unterstützen", heißt es dazu.

Die Kampagne war vor den Vorwahlen am vergangenen Dienstag lanciert worden. Sie zielte wohl auf die Wähler im besonders konservativen Mormonen-Staat Utah ab, wie die "New York Times" berichtete. Cruz gewann dann dort haushoch gegen Trump, liegt aber weiterhin insgesamt im Rennen um die Präsidentschaftkandidatur deutlich hinter dem Immobilienmilliardär zurück.

Foto aus dem Jahr 2000

Das Nacktfoto von Melania Trump stammt aus der Männer-Zeitschrift "GQ" und wurde dort im Jahr 2000 veröffentlicht. Das Model aus Slowenien hieß damals noch Melania Knauss und war noch nicht mit Trump verheiratet. Die beiden heirateten im Jahr 2005. Melania Trump ist die dritte Ehefrau des Milliardärs.

Die Kampagne mit ihrem Nacktfoto wurde von einer Wahlkampforganisation lanciert, die gegen Trump Front macht. Dieser warf seinem Kontrahenten Cruz vor, hinter der Veröffentlichung zu stecken. "Sei vorsichtig, Lügner Ted," warnte er auf Twitter. "Oder ich werde alles über Deine Frau ausplaudern!"

Cruz aber bestritt jede Verantwortung für die Veröffentlichung des Fotos. Er twitterte, das kompromittierende Foto von Melania sei "nicht von uns".

Bericht über Affären

Auf Cruz kommen nun allerdings noch weitere Probleme im Wahlkampf zu. Das Boulevardmagazin "National Enquirer" veröffentlichte einen Bericht über angebliche außereheliche Affären von Ted Cruz. Der ultrakonservative Republikaner könnte dadurch erheblichen Schaden in seinem Wahlkampf davontragen.

Cruz sagte dazu in einer Stellungnahme auf Facebook: "Ich will kristallklar sein: diese Angriffe sind Müll". Die Verantwortung für den Bericht sieht Cruz bei Trump.

Abseits von der Tatsache, dass Cruz seine Kampagne beenden könnte, falls sich die Anwürfe des National Enquirer belegen ließen, hat die Story jedoch eine zusätzlich brisante Komponente: eine der fünf angeblichen Affären soll der Republikaner mit der texanischen Tea-Party-Aktivistin Katrina Pierson gehabt haben. Pierson unterstütze Ted Cruz im Jahr 2012 bei seiner Senats-Wahlkampagne. Seit November 2015 ist sie jedoch die Sprecherin von Trumps Präsidentschafts-Kampagne.

Via Twitter dementierte Pierson den Enquirer-Bericht. Sie könne allerdings nur für sich selbst sprechen.

Trump wiederum veröffentlichte am Freitag Abend eine Entgegnung zu Cruz' Schuldzuweisung für den Enquirer-Bericht. Er habe nichts damit zu tun.

Der Bericht sei alleine das Problem von Cruz. Und obwohl der National Enquirer in der Vergangenheit bei Berichten über O. J. Simpson und John Edwards Recht gehabt habe, hoffe er, dass sie beim "Lügner Ted Cruz" nicht Recht haben. (red, APA, 25.3.2016)