Eisenstadts Stadt- und Burgenlands ÖVP-Chef Thomas Steiner geht sicherheitspolitisch ministerielle Wege.

APA/HERBERT PFARRHOFER

Eisenstadt – Burgenlands Landeshauptstadt ist neben Graz, Mödling und Schärding eine von vier Pilotgemeinden, in denen das Innenministeriumsprojekt des "Community Policing" erprobt wird. Am nächsten Mittwoch wird sich der Eisenstädter Gemeinderat damit beschäftigen, in dem auch die FPÖ vertreten ist.

Im Büro des blauen Landeshauptmannstellvertreters und Sicherheitslandesrats Johann Tschürtz wusste man davon aber nichts, weshalb Tschürtz-Sprecher Franz Joseph Kappel es doch "befremdlich" findet, dass die schwarze Landeshauptstadt sicherheitstechnisch ein Süppchen koche mit der schwarzen Innenministerin, ohne sich mit Tschürtz abzusprechen, zumal der ja an einer eignen kommunalen "Sicherheitspartnerschaft" werkt.

Eine Art Hausmeister

Im Gegensatz zu Tschürtz, der eine eigens aufgestellte Truppe patrouillieren lassen möchte ab September, denkt sich das Ministerium – und also Eisenstadt – die Angelegenheit eher als Vernetzung zwischen drei Ebenen. "Polizei, Gemeinde und Bevölkerung sollen sich austauschen", so Sebastian Handler, der Sprecher von Bürgermeister Thomas Steiner.

Die Gemeinde beauftragt diesbezüglich einen "Sicherheitsgemeinderat", den wird der schwarze István Déli geben, ein geborener Bosnier mit unüberhörbar ungarischem Wurzelwerk.

Auf der Suche ist man noch nach einem "Sicherheitsbürger", da würden nun die Ausschreibungsbedingungen erarbeitet. Déli hat schon eine Vorstellung vom Idealtypus: "Eine Art Hausmeister." Der könne dann, stets kommunizierend mit Gemeindeverwaltung und Bürgerpolizisten, ein Auge haben auf alles mögliche, "vom Hundekot bis zu Autorasern".

Die Eisenstädter Grünen, sagt Landeschefin Regina Petrik, werden sich jedenfalls in die Debatte einbringen. Die Blauen offenbar erst schauen, worum es dabei eigentlich geht.

(Wolfgang Weisgram, Der Standard, 26.3. 2016)