Kano – Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram haben im Nordosten Nigerias erneut 16 Frauen entführt. Wie die Polizei im Bundesstaat Adamawa am Donnerstag mitteilte, wurden die 14 erwachsenen Frauen und zwei Mädchen am Vortag nahe dem Dorf Sabon Garin Madagali verschleppt. Es seien Sicherheitskräfte in die Gegend geschickt worden, um die Opfer zu befreien.

Der Abgeordnete Adamu Kamale bestätigte die Angaben. Laut Augenzeugen waren die Frauen zum Holzsammeln und Fischen ausgezogen. Demnach wurden sie von Mitgliedern einer Bürgerwehr begleitet, die aber beim Herannahen der Boko-Haram-Kämpfer die Flucht ergriffen. Zwei Frauen hätten entkommen können, in dem sie sich tot gestellt hätten, und seien ins Dorf zurückgekommen, um Alarm zu schlagen.

Im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias kämpft Boko Haram seit dem Jahr 2009 für einen islamischen Staat. Mehr als 17.000 Menschen wurden seither getötet und etwa 2,6 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Laut Menschenrechtsgruppen wurden zudem tausende Frauen und Mädchen entführt. Im März 2015 leistete Boko Haram der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Treueschwur. (APA, 24.3.2016)