Durch die perfekte Zusammenarbeit des Tüftlers Adi Dassler (Ken Duken, l.) und des Verkaufstalents Rudi Dassler (Torben Liebrecht) entsteht schnell ein erfolgreicher Betrieb.

Foto: RTL / Willi Weber

Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954: In der Kabine der Nationalmannschaft verschraubt Adi Dassler (Ken Duken, M.) die Stollen an die Schuhe der Deutschen Spieler.

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Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954: Das Spiel ist aus, die Menschen jubeln, nur Rudi Dassler (Torben Liebrecht, M.) ist als einziger still.

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Köln/Wien – Puma oder Adidas, das ist so etwas wie eine Glaubensfrage. Die beiden Marken stehen nicht nur für zwei erfolgreiche Unternehmen, sondern auch für die Geschichte der Brüder Dassler. Leicht hatten es die beiden nie miteinander.

Adolf ist ein begnadeter Tüftler, ein weltfremder Idealist. "Irgendwann werden die weltbesten Sportler meine Schuhe tragen", sagt er. Ernst nimmt ihn niemand, zu abgehoben sind seine Ideen. Rudolf ist beinharter Verkäufer, ein Organisationstalent.

Duell der Brüder, Freitag 20.15 Uhr auf RTL, zeichnet ihre Geschichte nach. Dabei hält sich der Privatsender nicht strikt an die Fakten, als "emotionsgeladenes Familienepos" kündigt RTL den Film an. Angesichts der realen Vorlage hätte es diese pathetische Einordnung nicht gebraucht.

Anfang der 1920er-Jahre gründen die Brüder in der kleinen fränkischen Stadt Herzogenaurach eine Schuhfabrik, schnell stellt sich Erfolg ein. 1936 holt der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens in Dassler-Schuhen mehrere Goldmedaillen bei den Olympischen Sommerspielen. Perfekte Werbung für die Brüder. Den Nazis gefiel das freilich weniger. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Schuhproduktion stillgelegt, stattdessen dort Panzerabwehrwaffen hergestellt.

Nach Krieg und US-Gefangenschaft kommt es zu heftigen Spannungen zwischen Adi (Ken Duken) und Rudi (Torben Liebrecht), die dann zum endgültigen Bruch führen. Warum genau, wurde nie restlos geklärt. Beide sollen sich nach Kriegsende gegenseitig bei den Alliierten denunziert haben.

Streit spaltet das Dorf

Eine gemeinsame Zukunft war nicht mehr möglich, jeder gründete sein eigenes Unternehmen. Adolf Dassler gab seiner Firma den Namen Adidas – nach seinem Spitznamen Adi und den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens. Rudi gründete die Marke Puma mit dem Raubtier als Logo.

Der Streit spaltet das ganze Dorf. RTL gibt auch den Ehefrauen Friedl (Nadja Becker) und Käthe (Picco von Groote) die Schuld am Zerwürfnis und lässt offen, ob Rudi eine Affäre mit Adis Frau Käthe hatte. Hier trägt der Sender gar dick auf. Gelungen ist hingegen vor allem die Ausstattung, detailgetreu wurden Schuhmodelle nachgebaut.

Die Brüder haben sich nie versöhnt. Rudi starb 1974, sein Bruder Adi vier Jahre später. Auf dem Friedhof in Herzogenaurach liegen ihre Gräber weit voneinander entfernt. Im Anschluss an den Film zeigt RTL um 22.30 Uhr die Doku Die Sportsfeinde aus Herzogenaurach – Adidas gegen Puma. Dort kommen Weggefährten der Dassler-Brüder, ehemalige Manager und Sportler zu Wort. (ae, 25.3.2016)