Taschkent/Bischkek – Wegen eines Grenzstreits mit dem Nachbarstaat Usbekistan hat sich die zentralasiatische Republik Kirgisien an die Vereinten Nationen gewandt. Auslöser der Spannungen ist der Aufmarsch usbekischer Truppen an einem Grenzposten im Südosten des Landes.

Usbekistan hatte vergangene Woche 40 Soldaten und Schützenpanzer nahe der kirgisischen Stadt Jalal-Abad stationiert und seine Grenzübergänge landesweit geschlossen. Kirgisien schickte daraufhin ebenfalls Soldaten an die Grenze.

Der kirgisische Präsident Almasbek Atambajew sprach am Donnerstag in der Hauptstadt Bischkek mit dem örtlichen UNO-Vertreter Petko Draganov über den Vorfall. "Wir ziehen niemals in den Krieg gegen unsere Nachbarstaaten", sagte Atambajew nach Angaben der Agentur Tass.

Die beiden zentralasiatischen Staaten trennt eine rund 1.300 Kilometer lange Grenze, deren Verlauf an vielen Stellen umstritten ist. Nach Berichten von Beobachtern geht es bei dem Streit auch um einen Wasserspeicher auf kirgisischem Territorium, auf den Usbekistan Ansprüche erhebt, weil das Land ihn 1941 dort erbaut hatte.

Usbekistan stellte seine Militäraktion als Sicherheitsmaßnahme dar. Am Donnerstag war die Lage nach Angaben des kirgisischen Grenzschutzes weitgehend stabil. (APA, 24.3.2016)