Maria Großbauer, hier am Philharmoniker-Ball, ist die neue Organisatorin des Wiener Opernballs.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Nun wird also Maria Großbauer als Nachfolgerin von Desirée Treichl-Stürgkh den Prominentenauftrieb namens Opernball durch den letzten Donnerstag im Fasching dirigieren – und der feinen Tanzgesellschaft gekonnt den Marsch blasen. Immerhin übt die 35-jährige gebürtige Niederösterreicherin von Kindesbeinen an die Kunst des Saxofonspielens. Bis 2009 war die Holzbläserin Bandmitglied von Funk Project.

Dass der ihr seit 2012 angetraute Ehemann Vorstand der Wiener Philharmoniker ist, sorgte allerdings vor ihrer Bestellung für erhebliche Irritation und bösen Tratsch in gewöhnlich guten Kreisen: Denn Andreas Großbauer (41) spielt nicht nur im Orchester die erste Geige, er hat auch ein gewichtiges Wort dabei mitzureden, ob der Vertrag von Staatsoperndirektor Dominique Meyer über das Jahr 2020 hinaus um weitere fünf Jahre verlängert wird.

"Sie kennt das Haus sehr gut und brennt für die Oper, ist klug, kreativ, hat Sinn für Eleganz", streute der verlängerungswillige Operndirektor seiner Wunsch-Ballmutti Rosen: "Sie ist gut vernetzt, hat Erfahrung im Positionieren von Marken und in der Realisation von Projekten."

Das mit dem Vernetzen hat wohl mit Großbauers Hauptberuf zu tun: Nach zehn Jahren Kreativarbeit in größeren und kleineren Agenturen hat sie sich 2011 mit der Agentur Casa Maria selbstständig gemacht.

Im selben Jahr begann sie die Schreibarbeit an dem Buch In Frack und Lederhose: einer Biografie ihres Vaters Karl Jeitler, der 38 Jahre Posaunist bei den Wiener Philharmonikern war. Präsentiert hat sie das Erstlingswerk standesgemäß: in der Wiener Staatsoper – einem Haus, dem sie laut eigenem Bekunden seit 30 Jahren regelmäßige Besuche abstatte.

Nun sei es ihr eine riesengroße Ehre, "in den 'heil'gen Hallen' mitwirken zu dürfen". Ideen, um dem Walzertraum ihre persönliche Note zu verleihen, habe sie schon, versprach die jüngste Opernballlady aller Zeiten.

Möglicherweise verwandelt sie ja die Oper in einen Ort zur Verkostung für alle Sinne: Unter diesem Motto konzipierte und organisierte sie jedenfalls ein auf "die besten Tropfen Österreichs" abgestimmtes Musikprogramm für ein aus Philharmonikern bestehendes Streichquartett. Ihr wein- und musikliebender Mann, Gründer des Philharmonic Taste, führte durch seine Welt aus Wein und Musik. (Andrea Schurian, 23.3.2016)