Foto: AFP PHOTO / WWF-INDONESIA / ARI WIBOWO

Jakarta – Forscher des WWF haben in Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel Borneo, ein Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis) entdeckt, berichtet die Umweltorganisation. Das ist eine erfreuliche Überraschung: Die mit einer Masse von höchstens 900 Kilogramm kleinste aller Nashornarten hatte einst ein riesiges Verbreitungsgebiet, das vom indonesischen Archipel bis zum Fuß des Himalaya reichte. Im 20. Jahrhundert ist ihr Vorkommen allerdings auf winzige Restpopulationen zusammengeschumpft – insgesamt dürfte es keine 300 Tiere mehr geben.

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Neben Wilderei zählt der Verlust an Lebensraum durch die Anlage von Palmölplantagen, Abholzungen für die Papierproduktion und den Bergbau zu den größten Bedrohungsfaktoren für die waldbewohnenden Sumatra-Nashörner, berichtet der WWF. Das nun entdeckte Exemplar, ein schätzungsweise vier bis fünf Jahre altes Weibchen, wurde zu seiner eigenen Sicherheit eingefangen. Es wird vorübergehend in einem Gehege gehalten und soll in wenigen Tagen in einem rund 150 Kilometer entferntem Schutzgebiet wieder in die Freiheit entlassen werden.

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Die letzte bestätigte Sichtung der Art in der Region Kalimantan war laut WWF vor mehr als 40 Jahren, die Spezies galt dort schon lange als ausgestorben. "Das ist eine spannende Entdeckung und ein Hoffnungsschimmer für den Artenschutz", freut sich WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. "Erst im letzten Jahr wurde die Art in Malaysia als ausgestorben deklariert. Im Ringen um den Erhalt der letzten naturbelassenen Wälder auf Borneo gibt uns diese Nachricht Rückenwind." (red, 23. 3. 2016)