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22.700 Hasen sind im Vorjahr in Österreich Opfer des Straßenverkehrs geworden.

Foto: REUTERS/Mark Blinch

Wien – 22.700 Hasen sind im Vorjahr in Österreich Opfer des Straßenverkehrs geworden. Das waren um 17 Prozent mehr als im Jahr 2014, teilten der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und die Naturschutzorganisation WWF am Dienstag mit. Die Feldhasen sind im Frühjahr besonders aktiv, es ist Paarungszeit, lautete die Warnung wenige Tage vor Ostern. Insgesamt wurden im Vorjahr knapp 76.000 Wildunfälle gemeldet.

Laut offiziellen Daten der Jagdstatistik wurden im Vorjahr exakt 22.741 Hasen und Wildkaninchen von Lkw und Pkw "erlegt". Erfasst werden dabei nur die in den Bezirkshauptmannschaften eingegangenen Meldungen. Die meisten Hasen verunglückten auf Niederösterreichs Straßen, allein im Vorjahr verloren hier mehr als 11.000 dieser Tiere durch den Straßenverkehr ihr Leben. In Oberösterreich wurden rund 4.500 Hasen tödlich überfahren, im Burgenland fast 3.000 und in der Steiermark mehr als 2.700.

Große Gefahr

Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß. "Im Schnitt durchschneiden aber 60 Kilometer Straßen den Lebensraum eines Hasen. Das Risiko, unter die Räder zu kommen ist groß und wird mit jeder zusätzlichen Straße größer", betonte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. "Die hohe Sterblichkeit auf den Straßen verschärft das Problem für die Feldhasenbestände, die ohnedies schon unter der Ausräumung der Landschaft und unter der Intensivlandwirtschaft leiden", ergänzte Bernhard Kohler vom WWF. Die beiden Organisationen forderten "einen Stopp des weiteren Straßenausbaus bei gleichzeitiger konsequenter Umsetzung der europäischen Naturschutzrichtlinien".

Rehe sind die häufigsten Opfer

Die meisten Opfer unter den Wildtieren sind Rehe, von denen im Vorjahr 37.412 im Straßenverkehr ums Leben kamen. Nach den Hasen und Wildkaninchen folgen laut den Daten von Statistik Austria und VCÖ 7.034 getötete Fasane, 3.042 Füchse, 1.752 Marder und 1.193 überfahrene Dachse. (APA, 22.3.2016)