Rio de Janeiro – Brasiliens Fußballstar Neymar soll wegen nicht bezahlter Steuern insgesamt 188 Millionen Real (44,9 Mio. Euro) nachzahlen. Das habe ein Verwaltungsgericht in Rio de Janeiro entschieden, berichtete die Zeitung "Folha de S. Paulo" am Freitag in ihrer Online-Ausgabe.

Demnach habe die Steuerverwaltung festgestellt, dass drei Firmen Neymars in Brasilien, die primär von seinen Eltern verwaltet werden und sich um die Vermarktung des Angreifers des FC Barcelona kümmern, zwischen 2012 und 2014 eine Steuerschuld von 63,6 Millionen Reais (15,2 Mio. Euro) angehäuft hätten. Da in etwa der doppelte Wert als Strafe draufgeschlagen wird, sei wegen Steuerbetrugs eine Zahlung von 188 Millionen Real verfügt worden.

Der 24-jährige Neymar und sein Vater stehen seit Monaten im Fokus der Ermittler, vor allem wegen des Transfers vom FC Santos zum FC Barcelona. Die Katalanen hatten nach ursprünglichen Angaben 2013 rund 55 Millionen Euro gezahlt. Die Barca-Führung gab später aber zu, dass mehr Geld geflossen ist.

Der FC Santos vermutet, bei dem Transfer hintergangen worden zu sein. Der FC Barcelona soll einen Teil der vereinbarten Transfersumme an die Marketingfirmen des Stürmers gezahlt haben, wobei geringere Steuersätze als bei direkten Einnahmen des Stars angefallen seien. Die Rechtsanwälte Neymars bestreiten die Anschuldigungen. Auch die spanische Justiz ermittelt gegen Neymar wegen Steuerhinterziehung. (APA, 18.3.2016)