Eisenstadt/Heiligenbrunn – Dass im Burgenland nun Ripatella-Uhudlerrebflächen von Rodung verschont bleiben sollen, wird von SPÖ und ÖVP begrüßt. Während allerdings Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) am Freitag im "Uhudlerland" in Heiligenbrunn von einem "wahren Freudentag" sprach und die Zukunft des Uhudler-Weines als gesichert betrachtete, sah die ÖVP in der Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts nur einen Zeitgewinn.

Ihre Initiative zur Rettung des Uhudler in Kooperation mit dem Bundesweinbauamt habe sich nun gelohnt, freute sich die Landesrätin über die Aufhebung der Rodungsbescheide. Der Uhudler sei in seinem alten Bestand nun auch nach 2030 langfristig gesichert. Die meisten im Burgenland angebauten Uhudler-Rebsorten stellten Kreuzungen mit der Edeltraube Vitis vinifera dar und seien damit nach EU-Recht zulässig.

Die angekündigte Novellierung der burgenländischen Weinbauverordnung mit nunmehr neun zulässigen Rebsorten – darunter auch Concord/Ripatella – werde wie geplant Anfang April in Kraft treten, erklärte Dunst. Damit gebe es nach Jahren endlich Rechtssicherheit für die südburgenländischen Winzer. Mit der Sicherheit, Uhudler als Wein auch weiterhin anbauen zu können, würden sich auch wesentliche Vermarktungschancen für die Winzer ergeben.

"Teilerfolg"

Die Aufhebung der Rodungsbescheide für die Rebstöcke der Ripatella-Traube sei "nur ein Teilerfolg", erklärten hingegen ÖVP-Abgeordneter Nikolaus Berlakovich und Landtagsmandatar Walter Temmel in einer Aussendung. Um den Uhudleranbau langfristig zu sichern und weitere Rodungen zu verhindern, sei es notwendig, die gängigsten Sorten durch die Obstweinlösung rechtlich abzusichern.

Die Verankerung dieser Lösung im Weingesetz werde derzeit im Nationalrat diskutiert. "Die Gespräche laufen. Geht alles gut, kann der Beschluss im Parlament noch vor dem Sommer gefasst und den Uhudlerbauern damit endgültige Sicherheit gegeben werden", so Berlakovich. Die Obstweinlösung hätte den Vorteil, dass alle gängigen Uhudlersorten wie Noah, Isabella, Othello und andere ausgepflanzt werden dürften, argumentierte Temmel.

"Herzliche Gratulation" für Dunst kam vom Koalitionspartner FPÖ: "Wir nehmen das Urteil des Landesverwaltungsgerichts mit großer Freude zur Kenntnis", stellte Landesparteisekretär Christian Ries fest. Damit sei den Uhudler-Winzern "wesentlich mehr geholfen, als mit der Polemik der ÖVP". (APA, 18.3.2016)