Mit Investitionen von rund 180 Mio. Euro will der deutsche Online-Modehändler Zalando in diesem Jahr sein Geschäft ausbauen. Ziel sei es, sich von einem Verkaufskanal zu einem Komplettanbieter für Hersteller, Spediteure, Werbeagenturen und Endkunden der Modebranche weiterzuentwickeln, sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter am Freitag vor Journalisten in Berlin.

Eigene Auftritt für Modemarken

So sollen etwa Modemarken auf der Zalando-Plattform ihren eigenen Internet-Auftritt gestalten können. Produzenten und Versandfirmen, aber auch Stylisten und Kunden können über die Plattform miteinander in Kontakt treten. Geld wolle Zalando dabei über Gebühren verdienen, die die Plattform-Nutzer zahlen müssten, sagte Ritter.

"Wir möchten auch stationäre Einzelhändler an uns binden, aber nicht selbst größer in den Straßenverkauf einsteigen. Das ist nicht unser Geschäft", ergänzte Vorstandsmitglied David Schneider. In Frankfurt und Berlin betreibt Zalando Outlet-Geschäfte. Sie sollen die Ausnahme bleiben.

Keine Expansion über Europa hinaus geplant

Eine Expansion auf andere Kontinente ist vorerst nicht geplant. Es gebe keine Pläne für eine Erschließung neuer Märkte, sagte Vorstandsmitglied Robert Gentz am Freitag in Berlin. Dies hänge vor allem mit den existierenden Lagern zusammen. Die Zahl der Länder, die von dort beliefert werden könnten, sei begrenzt. Für die Zukunft wollte Gentz allerdings nicht ausschließen, dass Zalando sein Glück auch außerhalb Europas sucht.

Derzeit beliefert das Unternehmen 18 Millionen Kunden in 15 europäischen Staaten. Die Logistikzentren befinden sich überwiegend in Deutschland. Erst kürzlich wurde ein Lager in Italien eröffnet.

Im laufenden Jahr will Zalando um bis zu 25 Prozent wachsen und kräftig investieren. Ziel ist es, in der Zukunft einen Anteil von fünf Prozent am europäischen Modemarkt zu haben. Derzeit kommt der Konzern mit mehr als 10.000 Mitarbeitern erst auf rund ein Prozent. (APA, 18.3.2016)