Vor einem Jahr brachte das britische Unternehmen Retro Computers den Sinclair ZX in einer kompakten, modernisierten Version zurück. Der Sinclair ZX Spectrum Vega ließ sich an den Fernseher anschließen und brachte in Controller-Größe die notwendigen Steuerelemente und zahlreiche Spiele gleich mit.

Ermöglicht wurde die Herstellung damals auch durch die Unterstützung von Retro-Freunden per Crowdfunding-Investment. Nun hat man einen Nachfolger am Start. Der Sinclair ZX Spectrum Vega+ soll eine eigenständige Handheld-Konsole werden und schlägt sich bisher sehr erfolgreich bei der Schwarmfinanzierung.

Veteranen an Bord

Entwickelt wurde die Hardware von Chris Smith, der einst Spiele für den Spectrum ZX umgesetzt hat. Der Oldie aus der Frühzeit der Heimcomputer ist im Jahr 1982 erschienen und gehört zu den bekanntesten Vertretern seiner Gattung. Das Design des Vega+ stammt aus der Feder von Rick Dickinson, der den ZX80, ZX81 sowie der Spectrum- und QL-Reihe.

Er bringt ein klassisches D-Pad zur Steuerung in acht Richtungen mit und besitzt vier primäre und drei sekundäre Aktionsknöpfe. Dazu gesellen sich ein Button für das System-Menü, ein Umschalter für die Steuerungskonfiguration sowie Regler für Audiolautstärke und Bildschirmhelligkeit.

Foto: Retro Computers

Umfassende Unterstützung

Das Display kommt von Sharp und soll die Auflösung des Spectrum ZX (256 x 192 Pixel) mit nur minimalen Seitenrändern im 4:3-Format abbilden. Unterstützt wird die Original-Farbpalette des ZX, als auch "ULAplus". 1.000 lizenzierte Spiele sind vorinstalliert.

Weitere Games sollen dank des microSD-Slots aufspielbar sein, wobei alle gängigen Formate – inklusive jenem der einstigen Kassettenlaufwerke – unterstützt werden. Insgesamt existieren für Spectrum-Systeme über 14.000 Titel. Die SD-Karte dient auch zur Hinterlegung von Spieleinstellungen und Speicherständen sowie zur Durchführung von Firmwareupgrades.

Foto: Retro Computers

Mindestens sechs Stunden Spielzeit

Genaue Spezifikationen für den integrierten Akku gibt es noch nicht. Angepeilt ist jedenfalls eine Spielzeit von sechs Stunden oder länger. Als Ladeanschluss dient ein microUSB-Stecker. Ein kombinierter Stecker ermöglicht den Anschluss von Kopfhörern oder eines Fernsehers mittels Composite-Anschluss (PAL und NTSC).

Das Software-Interface soll eine komfortable Auswahl der Games ermöglichen. Spieler können eine Favoritenliste anlegen, ein virtuelles Keyboard nutzen, die Steuerung nach ihren Wünschen anpassen und sich selbst dank des vorinstallierten Basic-Compilers als Programmierer betätigen.

Foto: Retro Computers

Großes Interesse

100.000 britische Pfund (rund 128.000 Euro) wollte man per Crowdfunding auf Indiegogo aufnehmen. Mittlerweile hat man bereits Zusagen für über 320.000 Pfund erhalten. Gesammelt wird noch bis zum 27. März. Interessenten erhalten eine Handheld-Konsole für 100 Pfund, der Lieferstart ist aktuell für September angesetzt. (gpi, 15.03.2016)