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Mit einem 1:1 (0:0) bei Sturm Graz hat es die Wiener Austria am Sonntag verabsäumt, sich im Bundesliga-Titelrennen zurückzumelden. Eine 1:0-Führung durch Jens Stryger Larsen (64.) brachten die Gäste nicht über die Zeit, ausgerechnet eine unglückliche Abwehraktion des erstmals seit 25. Oktober 2015 spielenden ÖFB-Teamtormanns Robert Almer ermöglichte Bright Edomwonyi den späten Ausgleich (84.).

Die Austria (46) hat nach 27 Runden als Dritter damit weiter fünf Punkte Rückstand auf Leader Salzburg bzw. vier auf Rapid. Sturm Graz (36) rutschte je einen Zähler hinter Admira und Mattersburg auf Platz sechs zurück. Sturm hält in sieben Spielen im Frühjahr noch immer bei nur einem Sieg, immerhin trafen die Grazer erstmals 2016 vor eigenem Publikum ins Tor.

Dieser Umstand war nicht zuletzt Almer zu verdanken, der Ende Oktober im Wiener Derby einen Teilabriss des hinteren Kreuzbandes im Knie erlitten hatte. Nach einem Aufsitzer von Donis Avdijaj ließ der Burgenländer zu zentral abprallen und servierte dem nunmehr zweifachen Saisontorschützen Edomwonyi den Ball kurz vor dem Fünfer auf dem Silbertablett. Da musste wohl auch der auf der Tribüne sitzende ÖFB-Teamchef Marcel Koller schlucken.

Starker Almer

In einer munteren Anfangsphase vor nur etwas mehr als 7.000 Zuschauern war die Austria zwar in der siebenten Minute erstmals gefährlich (Lykogiannis rettete im Strafraum gegen Gorgon), Sturm erarbeitete sich allerdings schnell ein Chancenplus. Ein Kopfball von Andreas Gruber ging aber knapp am Tor vorbei (11.), kurz danach rettete erst Vance Sikov in höchster Not vor Bright Edomwonyi, dann war Almer mit einer tollen Parade bei einem neuerlichen Gruber-Köpfler zur Stelle (13.).

Sturm war aber in der Folge auf Sicherheit, die Austria auf Konter bedacht, und die Partie flaute Mitte der ersten Hälfte ab. Die "Veilchen" wurden bis zur Pause noch mit einem Abseitstor von Lucas Venuto (32.) und einem Weitschuss Alexander Grünwalds (43.) in Sturms Hälfte vorstellig, für Graz prüfte Marco Stankovic noch einmal Almer (35.).

Weniger starker Almer

Die Austria startete fulminant in die zweite Hälfte. Marco Meilingers Schuss von der Strafraumgrenze ging nur knapp am Tor vorbei (48.), wenig später verpasste Grünwald Essers Kasten ebenso hauchdünn (54.). Sturm-Coach Franco Foda reagierte mit der Einwechslung von Kreativgeist Donis Avdijaj (55.). Die Schalke-Leihgabe leitete prompt einen gefährlichen Angriff ein, Gruber verzog aber aus 16 Metern (58.).

Doch die Austria ließ wenig zu und erwies sich vorerst als effizienter – wenn auch etwas glücklich. Ein verunfallter Seitfallzieher Larsens mutierte zur Selbst-Vorlage, im Nachsetzen verwertete der Däne aus wenigen Metern. Foda brachte mit Danijel Klaric (68.) einen zweiten Stürmer, doch die Blackies-Offensive blieb harmlos. Vielmehr musste Esser im Herauslaufen gegen Grünwald das frühe K.o. verhindern (74.). Dann aber kam Almers Patzer, in der Nachspielzeit rettete den Gästen bei einem von Klaric abgefälschten Dobras-Schuss nur die Stange den Punkt. (APA, 13.3.2016)

Fußball-tipico-Bundesliga, 27. Runde: SK Sturm Graz – FK Austria Wien 1:1 (0:0). Graz, Liebenauer Stadion, 7.015, SR Hameter.

Tore: 0:1 (64.) Larsen

1:1 (84.) Edomwonyi

Sturm: Esser – Kayhan, Avlonitis, Spendlhofer, Lykogiannis – Kamavuaka, Offenbacher (68. Klaric) – Horvath, M. Stankovic (55. Avdijaj), Gruber (60. Dobras) – Edomwonyi

Austria: Almer – Larsen, Sikov, Rotpuller, Martschinko – Holzhauser, Grünwald – Venuto (88. De Paula), Gorgon, Meilinger (71. Windbichler) – Kayode (75. Friesenbichler)

Gelbe Karten: Kamavuaka bzw. Martschinko, Meilinger, Kayode, Holzhauser