Ried/Altach – Wenn es am Samstag in der 27. Bundesliga-Runde zum Kräftemessen zwischen der SV Ried und dem SCR Altach kommt, ist nicht unbedingt ein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. Die Partie im Innviertel steht ganz klar im Zeichen des Abstiegskampfs – es zählen Punkte und keine Gustostückerl, wie Ried-Coach Paul Gludovatz betonte.

"Wir brauchen Siege, und die müssen wir nicht mit schönem Spiel holen. Attraktiv spielen und hoch gewinnen können Salzburg, Rapid oder die Austria, aber wir müssen uns plagen", erklärte der 69-Jährige.

Sein Club liegt als Tabellenachter einen Punkt vor dem Vorletzten Altach und drei Zähler vor Schlusslicht Grödig. "Die Lage ist derzeit kritisch", gab Gludovatz zu. Von einer Panikstimmung ist bei den Oberösterreichern aber nichts zu merken. "Bei uns ist es im Moment rundherum ruhig, doch zu ruhig darf es auch nicht werden", warnte der Burgenländer.

Dass seine Mannschaft zuletzt oft unter Wert geschlagen wurde, ist für Gludovatz kein Trost. "Ich verlasse mich nicht darauf, dass sich unser sogenanntes Pech wieder ausgleicht." Auch die äußerst positive Bilanz gegen Altach – die jüngsten acht Heimduelle mit den Vorarlbergern wurden allesamt gewonnen – interessiert den Coach herzlich wenig. "Von der Statistik halte ich nichts, ich will auch nichts von einem Lieblingsgegner hören. Man muss jedes Spiel erst einmal spielen."

Die Altacher seien wie ein "Chamäleon, das sich nach jedem Match verändern kann. Sie haben einen guten, ausgeglichenen Kader und sind schwer berechenbar", sagte Gludovatz, dessen Truppe schon seit vier Partien auf einen Sieg wartet.

Bereits sechs Spiele ohne vollen Erfolg sind die Altacher. Zuletzt gab es aber mit dem 0:0 gegen Rapid eine Moralinjektion. "Dieser Punktgewinn hat uns Selbstvertrauen gegeben", konstatierte Trainer Damir Canadi.

Für Samstag erwartet der Wiener, der einige Ausfälle zu beklagen hat, eine enge Partie. "Das Spiel wird keine leichte Aufgabe. Gegen die Art, wie Ried spielt, haben wir uns immer schwergetan. Wir wollen aber mit Disziplin, Einstellung und Siegeswillen drei Punkte aus Oberösterreich mitnehmen", betonte Canadi.

Die aktuelle Situation bei Altach sieht der 45-Jährige auch als Chance. "Die Mannschaft lernt jetzt mehr als in der Vorsaison, als wir vorne mitgespielt haben. Wenn wir diese Prüfung bestehen, werden wir viel daraus mitnehmen", prophezeite Canadi. (APA, 11.3.2016)

SV Ried – SCR Altach (Samstag, 18.30 Uhr, Keine-Sorgen-Arena, SR Weinberger). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (h), 3:1 (a)

Ried: Gebauer – Streker, Reifeltshammer, Filipovic – Hart, Polverino, Trauner, Prada – Walch, Elsneg – Fröschl

Ersatz: Durakovic – M. Brandner, Bergmann, Galivan, Honsak, Sikorski

Es fehlen: Möschl, Ziegl (beide im Aufbautraining), Janeczek (Zerrung), Antonitsch (Seitenbandeinriss im Knie)

Altach: Kobras – Lienhart, Ortiz, Zech, Schreiner – Netzer, Jäger – Salomon, Harrer, Galvao – Aigner

Ersatz: S. Brandner – Luxbacher, Schilling, Seeger, Zwischenbrugger, Umjenovic, Gasovic

Es fehlen: Lukse (Bänderrisse im Sprunggelenk), Pöllhuber (infizierter Bluterguss am Schienbein), Ngwat-Mahop (Muskelverletzung), Tajouri (Adduktorenprobleme), Topcagic (Rückenschmerzen), Prokopic (Kniebeschwerden), Hofbauer (Oberschenkelverletzung), Roth (erkrankt)