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Lavazza lässt sich Carte Noire eine Dreiviertelmilliarde Euro kosten.

Foto: reuters / rossi

Rom – Der italienische Kaffeeröster Lavazza schluckt den französischen Kaffeeröster Carte Noire. Für einen Betrag zwischen 700 und 750 Millionen Euro übernimmt das piemontesische Unternehmen vom niederländischen Konzern Douwe Egberts Master Blenders (DEMB) Carte Noire, berichteten italienische Medien.

Damit will Lavazza seinen Umsatz, der 2015 um acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen ist, auf 1,7 Milliarden Euro erhöhen. Die Übernahme erfolge teils in bar und teils mit der Übernahme der Schulden von Carte Noire, teilte Lavazza mit.

Durch die Übernahme wird Frankreich für Lavazza zum zweitstärksten Markt nach Italien aufrücken. Frankreich sei das erste Land, in dem Lavazza 1982 seine internationale Expansion unternommen habe, so Baravalle. "Mit dieser Akquisition verbinden sich zwei Unternehmen mit ähnlicher Geschichte und Kultur der Qualität", sagte Lavazzas CEO Antonio Baravalle.

Der Konzern Lavazza, der auch Aktionär des an der Wall Street notierten Kaffeerösters Green Mountain Coffee Roaster ist, setzt immer mehr auf Export, um den Konsumrückgang auf dem Heimmarkt Italien zu kompensieren. 46 Prozent des Umsatzes wird im Ausland generiert. Strategisches Ziel des Unternehmens ist, diesen Anteil auf 70 Prozent zu steigern. Wichtigste Auslandsmärkte Lavazzas sind Großbritannien, Deutschland und die USA. Die USA sollen in den nächsten fünf Jahren zum zweitgrößten Markt nach Italien avancieren. Der Konzern, der auf eine 120-jährige Unternehmensgeschichte zurückgreift, besitzt Produktionsanlagen in Italien, Indien und Brasilien. (APA, 10.3.2016)