Frankfurt/Zürich – Im Streit um Steuertricks bei Bonuszahlungen an ihre Mitarbeiter in Großbritannien haben die Deutsche Bank und die Schweizer UBS eine Niederlage einstecken müssen. Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens bewertete das Vorgehen der beiden Geldinstitute am Mittwoch als illegal.

Die Richter stützten damit die Auffassung der britischen Finanzbehörde HMRC, die den beiden Großbanken vorgeworfen hatte, dem Fiskus Steuern in Höhe von umgerechnet 174 Millionen Euro vorenthalten zu haben.

Einige Angestellte der beiden Banken hatten Boni in Form von Aktien erhalten, um die Zahlung von Einkommensteuer zu vermeiden. Die britische Finanzbehörde hielt dies für rechtswidrig und bekam nun vom Supreme Court Recht.

Einer der Richter verglich das Vorgehen von Deutscher Bank und UBS mit den Zaubertricks des legendären Magiers Harry Houdini. Das Urteil sei ein wichtiger Sieg und zeige, dass "Steuerflucht schlichtweg inakzeptabel ist", sagte der britische Finanzstaatssekretär David Gauke.

Die Strategien internationaler Konzernen zur Steuervermeidung waren in den vergangenen Jahren in die Kritik geraten. Der US-Internetriese Google willigte Ende Januar ein, für die vergangenen zehn Jahre 172 Millionen Euro an den britischen Fiskus nachzuzahlen. Auch Facebook kündigte an, seine Gewinne in Großbritannien künftig angemessen zu versteuern. (APA, 9.3.2016)