Wien – Die Fotoausstellung Seen on Earth zeigt drei internationale Positionen, die sich mit der Zerstörung der Umwelt auseinandersetzen. Die Künstler Mandy Barker, Eduardo Leal und Simon Norfolk dokumentierten durch Menschen verursachte Umweltschäden.
Ihre auf drei Kontinenten – Afrika, Amerika und Asien – aufgenommenen Bilder zeigen die Verschmutzung der Umwelt und die daraus resultierenden Auswirkungen auf Vegetation und Klima und das sich verändernde Ökosystem. Alle drei Künstler wurden 2015 mit dem EarthAward von LensCulture ausgezeichnet.
Kunsthaus Wien
Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
17. März bis 30. Juni, täglich von 10 bis 18 Uhr
Für sein Projekt "When I Am Laid In Earth" (2014) reiste Simon Norfolk zum Lewis-Gletscher, dem größten Gletscher auf Afrikas zweitgrößtem Berg, dem Mount Kenya in Kenia, um zu dokumentieren, was einst da war und was jetzt nicht mehr ist.
Neben seiner Fotoausrüstung war eine Fackel das wichtigste Equipment für die Visualisierung der Geschichte des Gletscherrückgangs.
Simon Norfolk, der für seine Fotografien aus Kriegsgebieten bekannt ist, hat mittels historischer Landkarten und moderner GPS-Technik die ehemaligen Umrisse des Lewis-Gletschers – dieser hat seit 1934 circa 90 Prozent seiner Masse verloren –recherchiert, um sie mit der Fackel abzugehen und durch Langzeitbelichtung fotografisch zu fixieren.
Die Bilder der Serie "Hong Kong Soup: 1826" (2012-15) der britischen Fotografin Mandy Barker bilden Plastikmüll ab, der seit 2012 an verschiedenen Stränden rund um Hongkong gesammelt wurde.
Die unterschiedlichen Objekt- bzw. Müllgruppen auf den Bildern beziehen sich auf bestimmte Ereignisse, wie das Drachenbootfest oder sie versammeln Gegenstände wie Eislutscherverpackungen, Feuerzeuge (im Bild) oder Action-Figuren.
Die Arrangements sehen auf den ersten Blick wie Blumen oder Tapeten aus.
Mit dem meistverbreiteten Konsumartikel der Welt beschäftigt sich der gebürtige Portugiese Eduardo Leal. Die Plastiktüte ist zur weltweit führenden Ursache für Umweltverschmutzung geworden. Sie ist von Meeresböden bis zur Arktis überall zu finden.
Eduardo Leal hat in der bolivianischen Hochebene Altiplano die Verbreitung von Plastiktüten dokumentiert, wohin Millionen vom Wind getragen werden und sich in Büschen verfangen. (Julia Schilly, 10.3.2016)