Beirut/Amman – Im Kampf um die syrische Stadt Aleppo erhebt die Kurden-Miliz YPG schwere Vorwürfe gegen Islamisten und andere Rebellen. Diese Gruppen hätten überwiegend kurdische Wohngebiete mit chemischen Stoffen angegriffen, erklärte das YPG-Kommando am Dienstag. Es könnte sich um "Phosphor mit einer gelblichen Färbung" gehandelt haben.

Die Kurden-Miliz kämpft seit Wochen um die Vorherrschaft an einer Front nahe Aleppo. Beim Beschuss eines Wohnviertels der Stadt im Norden des Landes starben am Sonntag den Kurden zufolge mehrere Menschen.

Im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischen Staat (IS) ist die YPG ein zentraler Verbündeter sowohl der USA als auch Russlands. Viele Aufständische betrachten die Gruppe aber auch als Alliierte von Präsident Bashar al-Assad, was die YPG entschieden zurückweist. Die Lage im syrischen Bürgerkrieg ist durch vielschichtige Allianzen und Rivalitäten der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer sehr verworren. Seit gut einer Woche gilt eine Waffenruhe, die aber brüchig ist. Davon ausgenommen sind Kämpfe gegen radikale Islamisten. Die nächste Runde der Friedensverhandlungen wurde verschoben. (APA/Reuters, 8.3.2016)