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Foto: dpa /Rainer Jensen

Haben wir es wieder einmal hinter uns gebracht. Jetzt wissen wir, o Schwestern, dass und warum wir weniger verdienen, wie wir unser weniger verdientes Geld ausgeben (eher für Sofas, er kauft den Fernseher), wir wissen, welche Frau der Wiener Polizei gefällt und können in den Postings nachlesen, was über jene gedacht wird, denen dieses Frauenbild nicht gefällt, Tenor "Haben die blöden Zicken keine anderen Sorgen?".

Google wird gelobt, weil es die nette Idee hatte, Frauen in aller Welt Ankündigungssätze in die Kamera sagen zu lassen, was sie eines Tages machen werden. Diese Sätze sind in der Regel nicht sehr nahe am Realismus gebaut, und die Frauen, die sie sagen, sind eher jung: wahrscheinlich weil man älteren Zeitgenossinnen, zu denen auch "guha" gehört, große Ankündigungen nicht mehr abnimmt. Vielleicht fällt uns aber auch selbst nichts mehr groß Anzukündigendes ein. Zur Feier des Tages können wir ja üben: Eines Tages werde ich Papst oder Großmufti von Saudi-Arabien oder beides.

Frau guha hat am Weltfrauentag eine Mail einer Studentin zwecks Abmeldung von einer Prüfung erhalten, in der sie als Mann angeredet, und einen Leserbrief, in dem sie als "Herr Schreiber" ausgeschimpft wird. Männern wird demnach eher zugetraut, an einer Universität zu unterrichten, aber auch, dass sie arge Sachen schreiben. Also unentschieden.

Und damit kann guha, bis sie Papst wird, ganz gut leben. (Gudrun Harrer, 8.3.2016)