"Na, bastelt ihr auch schon?"

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Es sind Fragen, die Frauen wie Männern unbedarft und aus einem Bauchgefühl heraus gestellt werden, oftmals aber weitreichende Konsequenzen haben – von Erklärungszwang bis zu ungewollten Offenbarungen, von der zu stillenden Neugierde gar nicht zu sprechen. Auch wenn das Durchschnittsalter der Frau bei der ersten Geburt innerhalb der vergangenen 30 Jahre von 24 auf 29 Jahre gestiegen ist, früher oder später tauchen sie auf.

"Na, wann ist es bei euch so weit?"

Befindet man sich in einer längeren Partnerschaft, geregeltes Einkommen ist vorhanden, die Wohnsituation befriedigend, kommen aus dem Familien- und Bekanntenkreis schon die gefürchteten Fragen: "Bastelt ihr schon?" oder auch "Klappt es bei euch nicht mit den Kindern?" Möglicherweise standen diese Fragen innerhalb der Partnerschaft bisher gar nicht im Raum, werden nun erzwungenermaßen bewusst und können weitreichende Folgen haben, schließlich gilt es, sich zu positionieren.

"Haben Sie keinen Partner?" Diese Frage musste sich wohl schon so manche Mittdreißigerin bei der gynäkologischen Untersuchung anhören. Was aus Sicht des Arztes naheliegend und plausibel ist – schließlich sinkt die Wahrscheinlichkeit, in höherem Alter noch schwanger zu werden –, bringt die Patientin in Erklärungsnot und vielfach auch in Selbstzweifel.

Offener Umgang

Wie gingen und gehen Sie mit diesen Fragen um? Stören Sie sich daran, oder teilen Sie gerne Kinderwünsche – sofern vorhanden – mit? Stellen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis diese Fragen selbst, oder empfinden Sie das als zu intim? (cln, 9.3.2016)