Das Namenssiegel wurde bei Ausgrabungen des ersten jüdischen Tempels entdeckt.

Foto: APA/AFP/MENAHEM KAHANA

Ein weiteres Siegel trägt den Namen eines Mannes.

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Jerusalem – Israelische Archäologen haben ein 2.500 Jahre altes Siegel mit dem Namen einer Frau bei Ausgrabungen in Jerusalem gefunden. Das antike Fundstück trage den hebräischen weiblichen Namen "Elihana bat Gael", teilte die israelische Altertumsbehörde am Montag mit.

"Die Besitzerin des Siegels war im Vergleich zu anderen Frauen zur Zeit des ersten Tempels außergewöhnlich: sie hatte einen juristischen Status, der es ihr erlaubte, Geschäfte abzuwickeln und Güter zu besitzen", hieß es in der Mitteilung.

Bei den Ausgrabungen im arabischen Ostteil der Stadt sei auch ein Namenssiegel eines Mannes namens "Saarjahu ben Schabenjahu" entdeckt worden. Beide Siegel wurden in einem Gebäude aus der Zeit des im Jahre 586 vor unserer Zeitrechnung zerstörten ersten jüdischen Tempels gefunden. Das Gebäude habe damals offenbar als Verwaltungszentrum gedient. Die Ausgrabungsstelle liegt am Rande des Tempelbergs in Jerusalems Altstadt.

"Nur ein sehr kleiner Teil der bis heute gefundenen Siegel gehörte Frauen", sagte der Archäologe Hagai Misgav von der Hebräischen Universität in Jerusalem. Grund sei der damals meist wirtschaftlich und gesellschaftlich schwächere Status von Frauen. "Der Name Elihana erscheint nicht in der Bibel, und es gibt keine weiteren Informationen über die Identität der Frau", sagte Misgav. "Aber die Tatsache, dass sie ein Siegel besaß, beweist ihren hohen sozialen Status." (APA, red, 7.3.2016)