Robert Palladino am Reed College.

Foto: Reed College

Der Look von Apples Software und Hardware wird von vielen Seiten geprägt. So ließen sich der verstorbene CEO Steve Jobs und Design-Chef Jonathan Ive unter anderem vom klassischen Design der Braun-Produkte inspirieren. Etwas weniger bekannt ist die Rolle des ehemaligen Trappisten-Mönchs Robert Palladino. Mit seiner Kalligrafie beeinflusste er die Schriftarten von Apple. Er starb bereits Ende Februar im Alter von 83 Jahren, wie kürzlich bekannt wurde.

Jobs lernte Palladino am College kennen

Palladino lehrte Kalligrafie von 1969 bis 1984 am Reed College in Portland. Auch Steve Jobs besuchte eine seiner Klassen, bevor er das Studium nach kurzer Zeit abbrach und Apple im Jahr 1976 gründete. In Interviews erzählte Jobs, dass ihn die Kunst der Schönschrift nachhaltig geprägt habe und er am Reed Collage das Gespür für Schriftarten erlernt habe. Das alles floss auch in das Design des ersten Mac-Computers sein, den Jobs den ersten Computer mit "schöner Schriftart" nannte.

Geboren wurden Palladino 1932 in Albuquerque. Im Jahr 1950 trat er als 17-Jähriger dem römisch-katholischen Trappisten-Orden in Pecos, New Mexico bei. In der Abgeschiedenheit des Klosters lernte er Kalligrafie kennen. 1958 wurde er zum Priester geweiht. Zehn Jahre später verließ er das Kloster allerdings aufgrund unterschiedlicher Auffassung zu den Reformen des Vatikans Anfang der 60er-Jahre. Ein Jahr nach seinem Ausscheiden, 1969, kam er ans Reed College und heiratete im selben Jahr die Klarinettistin Catherine Halverson, mit der er einen Sohn hat. Seine Frau starb 1987.

Nie einen Computer genutzt

1995 wurde Palladino wieder ins Priesteramt aufgenommen. Kalligrafie-Klassen hielt er unter anderem auch an der Portland State University und dem Pacific Northwest College of Art. Auf seiner Visitenkarte stand "Priest and calligrapher", einen Computer besaß oder nutzte Palladino Zeit seines Lebens laut "New York Times" allerdings nie. Für seine Arbeit reichten ihm seine Hand und ein Stift, wie er zu sagen pflegte. (br, 9.3.2016)