Grafik: SCO

Linux hatte gerade seine erste große Hype-Phase hinter sich, da trat ein Unternehmen auf den Plan, das an all dem mitverdienen wollte. Im Jahr 2003 zerrte Unix-Hersteller SCO den Softwareriesen IBM vor den Richter. Die Behauptung: Linux habe Unix-Code geklaut.

Angriff gegen Open Source

Was folgte war ein jahrelanger Prozess, in dessen Verlauf sich immer deutlicher abzeichnete, dass SCO die aufgestellte Behauptung mit Fakten nicht untermauern konnte. Ein indirektes Investment von Microsoft bei SCO sorgte zudem dafür, dass viele hier einen kaum kaschierten Angriff gegen freie Software wähnten.

Niederlagen

So viel Aufregung der Prozess auch einst erzeugte, so wenig Glück war SCO beschert. So musste das Unternehmen vor Gericht eine Niederlage nach der anderen hinnehmen, 2007 wurde dann gar bestätigt, dass SCO die Rechte für Unix gar nicht innehat. 2011 wurde SCO dann unter dem Namen Xinuos von Investoren übernommen, die von Anfang an klarstellten, das sie an der weiteren Verfolgung des Rechtsstreits wenig Interesse haben.

Trotzdem blieb das Verfahren bis zuletzt aufrecht, doch auch dies findet nun ein Ende, wie ZDNet berichtet. Mit einem kurzen Dokument wird der Rechtsstreit endgültig abgeschlossen, die Reste von SCO haben dieser Entscheidung zugestimmt.

Linux-Dominanz

Den Aufstieg von Linux konnte der Prozess ohnehin nicht aufhalten. Längst ist Linux das in vielen Bereichen dominierende Betriebssystem, dank Android mittlerweile auch das weltweit am stärksten verbreitete. Und selbst Microsoft hat seine Anti-Linux-Haltung längst aufgegeben, und für seinen Cloud-Service Azure sogar eine eigene Linux-Distribution geschnürt. (red, 6.3.2016).