Skopje/Belgrad/Athen – An der griechisch-mazedonischen Grenze bei Idomeni-Gevgelija, wo jüngsten Medienberichten zufolge bereits zwischen 13.000 und 14.000 Flüchtlinge auf die Weiterreise warten, hat sich die Situation am Sonntag weiter kompliziert. Griechische Behörden warfen den mazedonischen Grenzbehörden vor, die Einreiseregeln weiter verschärft zu haben, meldeten Belgrader Medien.

Demnach gibt es nun Einschränkungen auch für syrische und irakische Flüchtlinge, die bisher mit einer ungehinderten Reise auf der Balkanroute rechnen konnten. Ab heutigem Sonntag können demnach nur noch jene syrische und irakische Flüchtlinge nach Mazedonien einreisen, die aus den vom Krieg direkt erfassten Regionen stammen. Für die Flüchtlinge aus Damaskus oder Bagdad gibt es demnach keine Einreise nach Mazedonien mehr.

Im südserbischen Presevo, wo derzeit rund 600 Wirtschaftsflüchtlinge ausharren, welche vor Tagen aus Kroatien nach Serbien abgeschoben wurden, wurden im Laufe des Tages etwa 250 Flüchtlinge aus Mazedonien erwartet, hieß es in Medienberichten. In letzter Nacht seien in Presevo auch 30 Personen eingetroffen, welche die mazedonische-serbische Grenze illegal passiert hätten, meldete der staatliche TV-Sender RTS.

Protest aus Griechenland

Belgrader Medien berichteten am Wochenende, dass Athen eine Protestnote an Mazedonien und Serbien wegen ihres Verhaltens in der Flüchtlingskrise gerichtet habe. Darin wurden die zwei Staaten darauf aufmerksam gemacht, dass sich dies auch auf die bilateralen Beziehungen auswirken könnte.

Seit 22. Februar gelten an der griechisch-mazedonischen Grenze neue Einreiseregeln. Die Flüchtlingszahl, die täglich nach Mazedonien und nach Serbien einreisen darf, wurde auf höchstens 580 Personen eingeschränkt. Griechische Behörden hätten Mazedonien beschuldigt, Flüchtlinge fast nicht mehr weiterreisen zu lassen. Weder Skopje noch Belgrad haben den Erhalt der Protestnote zuerst bestätigt. (APA, 6.3.2016)