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Michele Albanese, Mitarbeiter der kalabresischen Tageszeitung "Quotidiano della Calabria", lebt seit zwei Jahren unter Polizeischutz.

Foto: APA/EPA/MASSIMO PERCOSSI

Rom – Briefe mit Patronenhülsen, anonyme Drohanrufe oder Einschaltung der Justiz – dies sind nur einige der Methoden, mit denen die Mafia italienische Journalisten von der Aufklärungsarbeit abhalten will.

2000 italienische Journalisten sind seit 2006 ins Visier der Mafia geraten und wegen ihrer Berichterstattung bedroht worden, geht aus einem Bericht der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission hervor.

Todesdrohungen und Klagen

Zum ersten Mal wurde das Phänomen der vom organisierten Verbrechen und der mit der Mafia verstrickten Politikern und Unternehmern bedrohten Reporter so gründlich beleuchtet. Bedroht seien nicht nur Journalisten in den von der Mafia organisierten Regionen des Südens. Auch im reichen Norden, in dem das organisierte Verbrechen in das Wirtschaftssystem tief eingedrungen ist, seien Reporter oft im Visier der Mafia.

Nicht nur Todesdrohungen seien tausende Journalisten in Italien ausgesetzt. Viele seien von mit der Mafia verstrickten Politikern mit willkürlichen Klagen vor Gericht gezerrt worden, geht aus dem Bericht hervor.

Polizeischutz

Zu den eklatantesten Fällen zählt jener von Michele Albanese, Mitarbeiter der kalabresischen Tageszeitung "Quotidiano della Calabria". Seit zwei Jahren lebt er unter Polizeischutz, nachdem er ausführliche Berichte über die Verstrickungen zwischen der ´Ndrangheta, der Mafia in Kalabrien, und der Politik veröffentlicht hatte. (APA, 4.3.2016)