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Diese Augenringe! Zu ihnen hat sich Dries Van Noten von der Italienerin Luisa Casati und ihrer Affäre mit dem Schriftsteller Gabriele D'Annunzio anregen lassen: Das wohl bekannteste Porträt, das Man Ray Anfang der 20er-Jahre von Casati machte, zeigt sie mit dunkel schattierten Augen. Die Van-Noten-Frau erfährt im kommenden Herbst ein 30er-Jahre-Styling, sie trägt Leopardenprints auf weiten Marlene-Hosen, perlenbestickte Pullover, beschlipste Pyjama-Anzüge, aufgestickte Perlen, Netzhemden aus Perlen und dazu lange Mäntel und paspelierte Sakkos.


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Die Inspiration von Chloé-Designerin Clare Waight Keller? Kam diesmal von Anne-France Dautheville, einer Französin, die in den 70er-Jahren Europa und den Nahen Osten mit dem Motorrad durchquerte – und ein Buch über diesen abenteuerlichen Trip herausbrachte. Die Ponchos, Volant- und Spitzenkleider auf dem Laufsteg ergänzt Waight Keller um einige derbe Lederlooks, die Dautheville auch auf dem Motorrad hätte tragen können. Hübsches Stylingdetail: die um die Hälse geknoteten Halstücher.

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Keine Rick-Owens-Show, die ohne den besonderen Hingucker auskommt: In der letzten Saison hielten Models als menschliche Rucksäcke her, diesmal verwehrten Haartürme so manchem Model die Sicht. Die Kollektion "Mastodon" wurde auf Instagram mit Salvador Dalís 1937 entstandenem Bild "Schwäne spiegeln Elefanten wider" angekündigt. Die Farbpalette der Owens-Show schien davon inspiriert: Die Entwürfe kamen in Creme, Pistazie, Braun, Orange daher, Oberteile wurden wie Decken um die Körper drapiert, Lederhandschuhe über die Ellenbogen, Overknee-Stiefel mit Sneaker-Fußbett über die Knie gezogen.

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Foto: Reuters/ Benoit Tessier, Apa/ Afp/ Francois Guillot

Wenn Dior zur Show lädt, wird geklotzt und nicht gekleckert: Fast drei Wochen lang wurde vor dem Louvre ein verspiegeltes Zelt aufgebaut, um die Models dann durch eine Röhre auf eine Space Odyssey zu schicken. Während die Nachfolge von Raf Simons noch ungeklärt ist, macht das Team unter Lucie Meier und Serge Ruffieux einen soliden Job: führt weiter, was der Vorgänger angedacht hat – und bringt ein paar neue Ideen ein. Abzulesen an den hochgeschlitzten Bleistiftröcken, den Paisley- und Blumenmustern, den dunkelviolettroten Lippen und den ausgeklügelten Handytaschen.

Foto: Apa/ Afp Patrick Kovarik

Auch wenn es der Céline-Kollektion nicht direkt anzusehen ist: Diese Entwürfe sollen im Herbst und im Winter getragen werden. Phoebe Philo schlägt nackte Füße in Sandalen und ärmellose Kleider vor – irgendwo auf der Welt scheint schließlich immer die Sonne. Sie wirft überlange Hemdblusen und Kleider über weite Hosen, die Farbpalette bewegt sich zwischen Beige, Sandfarben und Schwarz. Dazu gibt es jede Menge neue Taschenmodelle, die sich wie in den letzten Jahren sicherlich als Bestseller erweisen werden.

Foto: Apa/Afp/Bertrand Guay

Die letzte Sommerkollektion fiel spitzenbesetzt aus, jetzt greift Riccardo Tisci für Givenchy anderweitig in die Vollen: Er dekoriert Blusen und Kleider mit Mandalas, kaleidoskopartigen Prints und Horusaugen, legt Python- neben Leopardenmuster. Über die Mustersalven wirft Tisci Offiziersmäntel und kurze Jäckchen, die den Bauchnabel freilegen. Dazu kombiniert die Givenchy-Frau knielange Stiefel. Gegensätzlicher hätte die Herbstkollektion im Vergleich zur spitzenbesetzten Sommerkollektion in Schwarz-Weiß nicht ausfallen können.

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Demna Gvasalia, der Kopf des Modekollektivs Vetements, enttäuschte die hohen Erwartungen der Pariser Modemeute nicht. Der Neue bei Balenciaga bekam den Spagat zwischen Cristóbal Balenciagas Sanduhr-Silhouetten und den Streetstyle-Elementen, mit denen Gvasalia sich in den letzten Saisonen mit seinem eigenen Label einen Namen gemacht hat, hin: Erst marschierten skulpturale Blazer zu Steghosen und knielangen Röcken mit Kellerfalte über den Laufsteg, dann über die Schultern gezogene Daunenjacken zu Plateauschuhen, die die gerundeten Schultern aus dem Balenciaga-Archiv wiederauferstehen ließen. Blumenkleider zollten dem französischen Modehaus Tribut. Das durch und durch weiße Modelcasting war allerdings – im Gegensatz zur Show – weniger innovativ. (Anne Feldkamp, 7.3.2016)