Mit HIV infizierte Bananen – nur ein Facebook-Fake ohne Grundlage

Foto: Screenshot/via Mimikama

"ACHTUNG", schreibt die Facebook-Nutzerin in Großbuchstaben: "Überprüft eure Bananen!!" Denn: Angeblich sollen Bananen, in die HIV "gespritzt" worden war, in Umlauf gelangt sein. Daher gebe es nun eine "große Rückrufaktion", wie ein Vorschaubild verrät. Das soll angeblich von "Facebook.com/Youtube" stammen. Dazu wird eine rötlich verfärbte Banane gezeigt. Kurzum: Eine ganze Reihe von Absurditäten, die Nutzern Angst einjagen sollen.

Astreiner Fake

HIV ist prinzipiell nicht durch Lebensmittel übertragbar. Zur Infektion muss eine sehr hohe Virenkonzentration gegeben sein, was sich durch Lebensmittel und die Nahrungsaufnahme nicht erreichen lässt. Daher ist z.B. auch die Benutzung fremder Zahnbürsten relativ risikofrei. Anders wäre das vielleicht, wenn jemand – wie beim Facebook-Fake nahegelegt wird – Viren in die Banane spritzen würde. Aber ein derartiger Fall ist weltweit nicht bekannt.

Sexseiten statt Informationen

Tatsächlich zeigt ein Klick auf den Link auch, dass es sich um einen glatten Betrug handelt: Nutzer landen auf Sexseiten, die Abos verkaufen wollen. Der Verein Mimikama berichtet, dass diese Erotikportale gleich zehn Euro wöchentlich abbuchen, wenn sich Nutzer verklicken. Diese Masche hat Tradition: Betrüger verbreiten regelmäßig falsche Nachrichten mit Fake-Accounts auf Facebook. Oftmals haben es die Kriminellen auch auf Nutzerdaten abgesehen, die dann etwa für Spam genutzt werden. Bananen kann man jedenfalls bedenkenlos verzehren. (red, 3.3.2016)