Bild nicht mehr verfügbar.

Bob Dylan bei seinem Auftritt 1999 in den luftigen Höhen Ischgls. Das private Archiv des Musikers soll nun in Tulsa, Oklahoma schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Foto: REUTERS

Tulsa – Eine Universität in Tulsa, Oklahama könnte zu einer neuen Pilgerstätte für Dylanisten werden: Das Helmerich Center for American Research beheimatet künftig Bob Dylans privates Archiv mit rund 6.000 Exponaten, darunter handschriftliche Manuskripte zu Songs aus sechs Jahrzehnten, bislang unbekannte Studio- und Konzertaufnahmen sowie persönliche Gegenstände.

The University of Tulsa

Erworben wurde die Sammlung um geschätzte 15 bis 20 Millionen Dollar von einer Stiftung des Ölmilliardärs George Kaiser, wie die "New York Times" am Mittwoch berichtete. Allein die räumliche Überführung der verschiedenen Gegenstände wird laut einer Meldung der Universität von Tulsa rund zwei Jahre dauern. Neben Forschungszwecken sollen die Materialien, die zum Teil digitalisiert werden, schrittweise auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ziel sei eine permanente Ausstellung nahe einem bereits bestehenden Zentrum für den Folksänger Woody Guthrie, Dylans einstiges Vorbild. Er freue sich, dass seine Archive endlich eine Heimat gefunden hätten, zusammen mit den Werken Guthries und besonders den wertvollen Artefakten der Native American Nations, erklärte Dylan: "Das ergibt Sinn für mich und ist eine große Ehre."

"Blood on the Tracks"-Notizbücher

Teil der Sammlung sind etwa Dylans erste Musikaufnahmen aus dem Jahr 1959, zwei Notizbücher mit unterschiedlichen Fassungen der Songs zum Albumklassiker "Blood on the Tracks", aber auch Manuskripte zu nicht aufgenommenen Songs. Unter den persönlichen Gegenständen, die Dylan aufbewahrt hat, findet sich jene Lederjacke, die er bei seinem kontroversiellen ersten Auftritt mit Begleitband beim Newport Folk Festival 1965 trug, und eine Geldbörse mit der Telefonnummer Johnny Cashs.

Erst vor zwei Jahren hatte ein handgeschriebenes Manuskript zu Dylans Songklassiker "Like a Rolling Stone" bei einer Versteigerung die Rekordsumme von zwei Millionen Dollar erzielt. Das umfangreiche "Bob Dylan Archive", zu dem bereits eine eigene Website online gegangen ist, nimmt sich demgegenüber geradezu als Schnäppchen aus. (red, 2.3.2016)