A handout picture made available by NASA on 08 June 2015 shows a closeup image of a 'fresh' (on a geological scale) impact crater in the Sirenum Fossae region of Mars, 30 March 2015. The crater appears relatively recent as it has a sharp rim and well-preserved ejecta. The image was acquired by the High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) camera aboard NASA's Mars Reconnaissance Orbiter. EPA/NASA/JPL/UNIVERSITY OF ARIZONA HANDOUT EDITORIAL USE ONLY

Foto: APA / NASA / JPL / UNIVERSITY OF ARIZONA

Die private niederländische Stiftung "Mars One" will in etwa zehn Jahren Menschen dauerhaft auf den Mars schicken. Der Steirer Günther Golob ist seit rund einem Jahr einer der letzten 100 Kandidaten im Rennen um die Teilnahme an dem Vorhaben und der einzige Österreicher unter ihnen. "Im September geht das Auswahlverfahren weiter", schilderte er im Gespräch mit der APA.

In Fachkreisen ist das Projekt umstritten, etliche Raumfahrtexperten halten es für unausgegoren. Der in Graz lebende 40-jährige Günther Golob, Vater von drei Kindern, ist von dem Vorhaben und der Ernsthaftigkeit der Pläne dennoch überzeugt – und begeistert von der Vorstellung, selbst daran beteiligt zu sein: "Es ist ein Kindheitstraum, auch ich habe als Bub davon geträumt, Astronaut zu werden. Jetzt könnte es bei mir Realität werden."

Das wird sich allerdings frühestens in sechs Monaten entscheiden: "Im September wird es ernst", so Golob. Dann sollen in dem Auswahlprozess aus den "Top-100" jene 24 Kandidaten ausgewählt werden, die jeweils in Viererteams in Zweijahresabständen ab 2027 auf den Mars expediert werden, um den Roten Planeten zu besiedeln. Golob wäre dann knapp 50 Jahre alt. Angst mache ihm dieses Abenteuer im fortgeschrittenen Alter nicht: "Ich kann dann sicher noch 30 Jahre dort oben arbeiten und leben", zeigte sich Golob überzeugt.

Eigentlich hätte das Auswahlverfahren noch vor Jahresende 2015 fortgesetzt werden sollen, dann wurden die letzten Tests jedoch auf Herbst 2016 vertagt: "Es ist verschoben worden. Man darf die Sache nicht zu überstürzt angehen", hat der gebürtige Kärntner vollstes Verständnis. Der Unternehmer, der zuletzt ein Kulturmagazin produziert hat, will die zusätzlichen Monate sinnvoll zur Vorbereitung für das Auswahlverfahren nutzen.

Im April geht es in die lebensfeindliche Umgebung der Atacama-Wüste nach Chile. Dort will Golob seinen Körper auf 5.000 Höhenmeter akklimatisieren und sich mental stärken. Begleitet wird er von einem Dokumentar-Regisseur. "Ich würde mir auch noch gerne weitere Skills aneignen wie zum Beispiel einen Tauch- und Kletterkurs. Die sprachliche Gewandtheit sollte ebenfalls trainiert werden, denn Kommunikation ist schließlich alles." Aus diesem Grund habe er sich erst jüngst auch für ein mehrmonatiges Sozial-Projekt im Ausland beworben.

Die letzte Auswahlrunde bestehe aus drei Teilen: "Zuerst wird es eine gruppendynamische Challenge geben, wir haben Aufgaben in Teamarbeit unter Beobachtung von Psychologen zu bestehen. Es wird um Problemlösung und Organisationsfähigkeit gehen", schilderte Golob die Herausforderungen, wie sie auch auf der Homepage von "Mars One" dargelegt werden. Anschließend sollen die Kandidaten mehrere Tage in Gruppen in isolierten Einheiten gebracht und weiter auf ihr Lern- und Teamverhalten getestet werden. Anhand der sogenannten "Mars Settler Suitability Interviews" (MSSI) sollen in der dritten Woche die 24 am besten geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die Reise zum Mars gefunden werden.

Der genaue Ort des Auswahlverfahrens sei ihm noch nicht bekannt. Fest stehe nur, dass er ab Anfang September nicht in Österreich sein werde. (APA, red, 1.3.2016)