Anlegervertreter Wilhelm Rasinger hält nichts vom Vorschlag des Telekom-Austria-Aufsichtsrats Ronny Pecik, das teilstaatliche Unternehmen von der Börse zu nehmen. "Ich bin der Ansicht, dass eine Notierung der Telekom Austria an der Wiener Börse sehr wichtig ist", sagte Rasinger. Er sprach sich weiters für eine Verkleinerung des Aufsichtsrats und eine Mitarbeiterstiftung aus.

Streubesitz von 10 auf 20 Prozent

"Es gibt einen Vertrag, den Streubesitz von 10 auf 20 Prozent zu erhöhen; und Verträge müssen eingehalten werden", erinnerte Rasinger. Telekom-Hauptaktionär America Movil hält derzeit rund 60 Prozent, hat sich gegenüber der Republik Österreich aber 2014 verpflichtet, bis September 2016 auf 51 Prozent zurückzugehen. Allenfalls könnte man darüber reden, die Frist zu verlängern, meint Rasinger. "Derzeit haben wir nicht die beste Börsenverfassung."

Dass an der Börse Verluste entstünden, stimme nicht, so Rasinger. Die letzte Kapitalerhöhung im Gefolge des Einstiegs der America Movil habe bei 4,57 Euro je Aktie stattgefunden, der derzeitige TA-Aktienkurs sei rund zehn Prozent höher. Von einer Notierung der America Movil auch in Wien hielte Rasinger nichts. "Das bringt nichts, weil die Anleger an der Stammbörse kaufen."

"Günstige" Kurse

Der Kleinanlegervertreter schlägt außerdem vor, die "günstigen" Kurse zu nutzen und "endlich" eine Mitarbeiterstiftung aufzubauen. Der Telekom-Aufsichtsrat ist aus der Sicht Rasingers mit derzeit 15 Personen – zehn Kapital- und fünf Belegschaftsvertreter – überbesetzt. Er stelle sich die Frage, ob in einer Holding wirklich fünf Belegschaftsvertreter sitzen müssen, wenn die Hälfte der Telekom-Mitarbeiter im Ausland tätig ist. "Die ausländische Belegschaft ist ohnehin auf lokaler Ebene vertreten."

Telekom-Austria-Aufsichtsrat Pecik sitzt auf einem Ticket der mexikanischen America Movil. (APA, 29.2. 2016)