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Tepco sprach offiziell er im Mai 2011 von einer Kernschmelze.

Foto: REUTERS/Toru Hanai

Tokio – Fünf Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima sind drei frühere Top-Manager des Betreiberkonzerns Tepco angeklagt worden. Dies berichteten japanische Medien am Montag. Dem früheren Tepco-Chef und den zwei früheren Vizepräsidenten wird vorgeworfen, es unterlassen zu haben, das Atomkraftwerk gegen eine Katastrophe durch Tsunamis zu schützen, obwohl damit zu rechnen gewesen wäre.

Am 11. März 2011 war es in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi gekommen. Der Betreiber des Unglücksmeilers in Fukushima hatte kürzlich eingestanden, damals zu spät über die Kernschmelze informiert zu haben. Basierend auf der Strahlung um die Reaktoren wusste Tepco von der Schwere der Schäden schon wenige Tage nach dem Unfall.

Doch Tepco verwendete den Begriff Kernschmelze erst ab Mitte Mai 2011. Wie es in den Reaktorkammern genau aussieht, weiß auch fünf Jahre danach noch niemand. Als Konsequenz aus der Katastrophe in Fukushima hatten zwischenzeitlich zwei Jahre lang alle 48 kommerziellen Reaktoren in Japan stillgestanden. Die Betreiberkonzerne decken den Strombedarf ersatzweise mit Wärmekraftwerken, wofür die rohstoffarme Inselnation teures Öl und Gas importieren muss.