Reaktionen zur Wahl von Gianni Infantino zum neuen Präsidenten des Fußball-Weltverbands FIFA am Freitag:

Leo Windtner (ÖFB-Präsident): "Es ist ein guter Tag für den Weltfußball und auch für Europa. Wir haben dieses Ergebnis mit Freude und Erleichterung aufgenommen. Die tolle Präsentation und die Performance von Gianni Infantino haben beigetragen, viel Glaubwürdigkeit in den Fußball zurückzubringen. Die Nationalverbände und der Fußball können sich in Zukunft mehr Unterstützung erwarten, und ich freue mich auch, dass der ÖFB zu diesem tollen Ergebnis beitragen konnte. Ich denke, dass es nun gute Chancen gibt, dass die so notwendigen Reformen auch in die Tat umgesetzt werden."

Scheich Salman bin Ibrahim al Khalifa (unterlegener Kandidat bei der Wahl): "Die neue FIFA muss integrativer sein und die Unterschiede im Welt-Fußball reflektieren. Ich vertraue Gianni Infantino, dass er die Führungskraft hat, dies zu erreichen und die dringend benötigten Reformen umzusetzen. Die AFC (asiatische Förderation) freut sich darauf, mit der neuen FIFA und ihren neuen Präsidenten Gianni Infantino zusammenzuarbeiten, um die Fußball-Regierung zu reformieren und die Glaubwürdigkeit des Fußballs weltweit wieder herzustellen."

Joseph Blatter (Vorgänger als FIFA-Präsident): "Ich gratuliere Gianni Infantino aufrichtig und herzlich zur Wahl als neuer Präsident. Mit seiner Erfahrung, Fachkenntnis, dem strategischen und diplomatischen Geschick bringt er alle Eigenschaften mit, meine Arbeit weiterzuführen und die FIFA wieder zu stabilisieren. Ich wünsche ihm dafür viel Glück und Erfolg."

Witali Mutko (russischer Sportminister und Fußball-Verbandspräsident): "Er hat große Erfahrung in der Arbeit mit dem Fußball, er kennt den Fußball und könnte mit Unterstützung aller Länder natürlich Ruhe in die Situation um die FIFA bringen." Er sei überzeugt, dass kein neuer FIFA-Präsident die umstrittene Vergabe der Weltmeisterschaft 2018 nach Russland infrage stellen werde. "Wir haben mit gutem Gewissen ehrliche Arbeit geleistet und haben für unser Land nach den Regeln geworben, die damals galten."

Rainer Koch (DFB-Interimspräsident): "Ich bin sehr erleichtert, dass Gianni Infantino gewonnen hat und dass wir mit ihm in unserer europäischen Fußball-Gemeinschaft weiter sehr viel Einfluss auf den Weltfußball nehmen können. Ich bin sehr erleichtert, weil so die Einheit des Fußballs gewahrt bleibt. Für mich ist das größte Trauma, wenn die FIFA zerstört würde und wir eine Situation wie im Boxen hätten und am Ende vier Weltmeister gekürt würden, weil wir uns nicht mehr auf eine Weltorganisation einigen könnten."

Noel Le Graet (Verbandspräsident Frankreich): "Gianni Infantino und die neue Regierung markieren eine neue Ära für die FIFA, die wieder auf eine bessere Basis zurückkehren und den Fußball ins Zentrum seiner Arbeit stellen muss. Ich bin sicher, dass Gianni der richtige Mann für diese Situation ist. Er ist ein Macher, der die Interessen aller Verbände, ob großer oder kleiner, wieder in Einklang bringen kann."

Michel D'Hooghe (belgisches Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees): "Ich bin glücklich, weil es (die Wahl von Infantino) die beste Lösung für die FIFA ist."

Wolfgang Niersbach (FIFA-Spitzenfunktionär und ehemaliger deutscher Verbandspräsident): "Ich traue Gianni Infantino zu, dass ihm die Wende in Sachen Ansehen und Glaubwürdigkeit der FIFA gelingt. Es war ein guter Tag für die FIFA, vielleicht sogar ein historischer."

Jerome Champagne (unterlegener Kandidat): "Es ist zu früh, die Wahl zu analysieren, aber es ist klar, dass es eine starke Allianz zwischen Europa, Nordamerika und der angelsächsischen Welt gab. Es war eine Wahl, die von Europa dominiert wurde. Ich wusste von Beginn an, dass die Disziplin der Kontinente stark ist, dass es für einen unabhängigen Kandidaten schwer wird, mehr als fünf Stimmen zu bekommen. Ich habe sieben bekommen, daher bin ich nicht enttäuscht."

Greg Dyke (Präsident des englischen Verbands): "Was uns Sorgen gemacht hat, war, dass man nicht sehen konnte, dass sich die Kultur dieser Organisation wandelt. Jetzt, nach heute, gibt es einen Wandel. Es ist ein gutes Reformpaket. Es gibt noch immer Untersuchungen der Justiz, aber heute kann man einen Strich ziehen."

Hans Peter Doskozil (Österreichs Sportminister): "Ich bin überzeugt davon, dass durch diese Wahl die Weichen für eine rosigere Zukunft des Fußballweltverbandes gestellt sind. Ich bin auch optimistisch, dass die FIFA nun endgültig die Zeichen der Zeit erkannt hat und künftig, Schulter an Schulter mit den einzelnen Verbänden, einen Weg für Transparenz und gegen Bedrohungen wie etwa illegale Spielabsprachen gehen wird. Ein positives Signal in diese Richtung ist das Reformpaket, das heute beim FIFA-Kongress mit großer Mehrheit angenommen wurde."

Luis Figo (vor zwei Jahren selbst im Kandidatenrennen): "Endlich ist der Wechsel da. Es ist Zeit für eine neue Ära in der FIFA."

Wladimir Putin (Staatspräsident Russland): "Aktive und befruchtende Arbeit in internationalen Sport-Organisationen und ein bedeutender persönlicher Beitrag für die Entwicklung des Fußballs hat Ihnen verdientermaßen das höchste Amt gebracht. Ich bin überzeugt, dass Ihnen ihre professionelle Erfahrung und das große kreative und organisatorische Potenzial bei ihrer Arbeit auf diesem verantwortungsvollen Posten helfen wird, und Ihnen hilft, die Position des Weltverbands und der Fußball-Verbände in der Welt zu stärken."

Francois Carrard (Präsident der FIFA-Reformkommission, ehemaliger Generaldirektor des IOC): "Gianni Infantino hat sehr hart in meiner Kommission gearbeitet. Er hat sich immer für aggressive Reformen eingesetzt. Ich glaube, wir haben das bestmögliche Ergebnis bekommen, aber das ist nur der Anfang einer neuen Ära. Es liegt viel Arbeit vor uns."