Wien – Zu teilweise heftigen Wortgefechten kam es am Freitag im Untersuchungsausschuss um die Kärntner Hypo. Der ehemalige VP-Wirtschaftsminister Johannes Ditz, der 2010 von Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) als Aufsichtsratschef der Hypo Alpe Adria auserkoren worden war, ließ kein gutes Haar an dessen Nachfolgerin Maria Fekter (ebenfalls ÖVP).

Sie habe die Gründung einer Bad Bank hinausgezögert und damit dem Steuerzahler zusätzliche Milliardenkosten beschert, argumentierte Ditz beim einjährigen Jubiläum des Ausschusses. Fekter wollte die Schuldenquote nicht erhöhen, sagte Ditz, und habe daher vor den notwendigen Maßnahmen zurückgeschreckt. 2014, in der Ära Spindelegger, wurde aus der Hypo schlussendlich doch eine Bad Bank, die Heta. Die offizielle Schuldenquote des Landes schnellte daraufhin nach oben.

Es hätte einen engen Schulterschluss zwischen Bank und Politik gebraucht, sagte Ditz. Weil es den nicht gegeben habe, trat er 2013 als Aufsichtsratschef zurück. "Ich habe ein sinkendes Schiff verlassen, aber das Schiff hätte nicht sinken müssen", schilderte der 65-Jährige. Stattdessen hätte das Schiff einen anderen Kurs nehmen sollen, das habe er aber nicht durchsetzen können.

Tamandl übt scharfe Kritik

Aber auch die Fraktionsvorsitzende der ÖVP im Ausschuss, Gabriele Tamandl, nahm sich kein Blatt vor den Mund. Das Management der Bank sei ein "Chaoshaufen" gewesen, es seien immer wieder falsche Zahlen geliefert worden. Ditz trage als Chef des Aufsichtsrats Verantwortung. Sie hielt ihrem Parteikollegen auch vor, sich einen Teil seines 40.000-Euro-Bezugs früher auszahlen haben zu lassen, obwohl bei der Hypo vieles schief gelaufen sei. Ditz nannte das "lächerlich". Nach dem ÖVP-Mann folgte sein Ex-Vize im Aufsichtsrat, Rudolf Scholten (SPÖ). Er bezeichnete die Hypo als "Riesen-Sauhaufen". (sat, smo, (27.2.2016)