Der Hypo-Untersuchungsausschuss führt seit geraumer Zeit ein Schattendasein. Zu Unrecht, wird mit der Zeit nach der Verstaatlichung der Kärntner Skandalbank doch ein politisch besonders wichtiges Kapitel abgehandelt. Bei der Übernahme der Hypo Alpe Adria durch die Republik mag man einige Patzer ja noch auf den extremen Zeitdruck und die hochsensible Situation an den Finanzmärkten schieben können. Doch den gab es in den Jahren danach wahrhaftig nicht.

Dennoch ging der Versuch, eine Leiche zu reanimieren, kläglich daneben. Mit Brüssel wurde bis aufs Messer gestritten, zwischen Finanzministerium und Bank flogen die Fetzen, und die Risiken der Bank wurden im Schongang aufgedeckt. Interessanterweise treibt diese Phase einen dicken Keil zwischen die Regierungsfraktionen im Ausschuss, nachdem SPÖ und ÖVP mit Verstaatlichungsminister Josef Pröll und Staatssekretär Andreas Schieder Hölzchenwerfen gespielt hatten. Die Schwarzen nehmen jetzt frühere Hypo-Verantwortliche unter Beschuss und scheuen auch nicht davor zurück, ihren einstigen Vorzeigemann Johannes Ditz als Aufsichtsratschef zu düpieren.

Die heftigen Ausritte zielen darauf ab, alle Fehler der Hypo umzuhängen und Maria Fekter in ein gutes Licht zu rücken. Die SPÖ hält dagegen. Auch wenn die Taktik leicht durchschaubar ist: Sie bringt mehr Aufklärung als der bisherige, unglaubwürdige Paarlauf der Koalitionsvertreter. (Andreas Schnauder, 26.2.2016)