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Ein defektes iPhone wird in einem Apple-Store auseinandergenommen

Foto: Reuters/Munoz

Der Streit zwischen Apple und dem FBI eskaliert zusehends. Während das iPhone eines Terroristen bislang im Blickpunkt der öffentlichen Wahrnehmung stand, schaltet sich nun die Polizei von Baton Rouge, Louisiana, mit einem weiteren spektakulären Fall in die Diskussion ein. Es geht um den Mord an der 29-jährigen Brittney Mills, der trotz jahrelanger Ermittlungen noch nicht geklärt werden konnte. Die Behörden sind nicht in der Lage, Mills‘ iPhone aufzuknacken – wissen aber durch Telekommunikationsprovider, dass Mills kurz vor dem Treffen mit ihrem Mörder Textnachrichten versandt hat.

Apple: "Haben keinen Schlüssel"

Zuständige Stellen gehen davon aus, dass es sich dabei um Kommunikation mit dem späteren Täter handle. Auch in diesem Fall weigert sich Apple, Zusatzsoftware für die Entsperrung des iPhones zu entwickeln. "Apple kann keine Daten bei iPhones mit iOS 8 oder höher bereitstellen, da Apple den Schlüssel zum Entsperren nicht zur Verfügung hat", schrieb das Unternehmen an die Polizeistelle. Wie in der aktuellen Causa müsste Apple ein eigenes Update für das Betriebssystem programmieren, um das Smartphone zu knacken.

Selbe Ausgangslage

Von der Washington Post auf den Fall Mills angesprochen, verwies ein Apple-Sprecher auf die Statements von Tim Cook zum iPhone des Terroristen. Apple ist der Ansicht, dass die Entwicklung einer solchen Entsperr-Software fatale Folgen für den Datenschutz hätte. Alle großen IT-Konzerne wie Microsoft, Google und Amazon stellen sich hinter den Rivalen. Bislang soll das FBI in 16 Fällen von Apple Unterstützung angefordert haben, der Fall Baton Rouge zeigt, dass auf Lokalebene wohl noch unzählige weitere iPhones auf ihre Entsperrung warten. (red, 26.2.2016)