Auf zum Meinungsaustausch: Josef Ostermayer, Hans Peter Doskozil, Werner Faymann (von links nach rechts).

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Wien – Bundespräsident Heinz Fischer wundert sich über die Nichtteilnahme Griechenlands an der Westbalkan-Flüchtlingskonferenz am gestrigen Mittwoch. "Was die Zusammensetzung der Teilnehmer betrifft, war ich überrascht, dass Griechenland nicht dabei war, und das ist auch angesprochen worden", sagte Fischer am Donnerstag im ORF-Fernsehen mit Blick auf sein gestriges Treffen mit der Regierungsspitze.

Auszug aus einem "typischen Arbeitstag" von Bundespräsident Heinz Fischer: "Meist stehe ich um 6.30 auf. (...) Im Büro bin ich meist zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr. (...) Die Termine sind in 20- oder 30-Minuten-Abständen eingeteilt. Aber es gibt natürlich auch Termine, die man in zehn Minuten erledigen kann, und manchmal muss für einen Termin eine ganze Stunde reserviert werden. Die Bandbreite der möglichen Gesprächspartner ist groß. Es können Regierungsmitglieder (...) sein ..." – oder, wie am Mittwochabend, deren gleich mehrere:

Da waren neben Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in der Hofburg zu Gast: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (beide SPÖ), Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Außenminister Sebastian Kurz, Justizminister Wolfgang Brandstetter (alle ÖVP), der Wiener Landeshauptmann Michael Häupl (SPÖ), sein Salzburger Kollege Wilfried Haslauer (ÖVP) und der Präsident des Verwaltungsgerichtshofs, Rudolf Thienel.

Es war dann an den Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz, das Treffen, das als "Rüffel" des Präsidenten kolportiert wurde, zum "ordentlichen Gespräch" beziehungsweise zum "Meinungsaustausch" umzudeuten.

Die Ente und der Strang

Dass Fischer die Regierungsspitze aus Unzufriedenheit über das Vorgehen in der Flüchtlingskrise einberufen habe, sei "eine Ente, nix wurde gerüffelt", befand Häupl am Donnerstag auf Ö1. Für Haslauer wurde bei dem "Abstimmungsgespräch" gar in "bemerkenswerter Weise" an einem Strang gezogen. Der Kanzler versuchte, die Idee zur gemeinsamen Diskussion für sich zu reklamieren. Fischer dementierte nicht.

In der "ZiB" sagte Fischer, es habe sich nicht um eine Kopfwäsche gehandelt, solche Gespräche gebe es öfters. Grundsätzlich handle es sich um ein "schwieriges, komplexes Thema", aber "durch diese Gewitterzone muss man durch". (APA, red, 25.2.2017)