Spar machte im Vorjahr um etwa drei Prozent mehr Geld mit dem Verkauf von Lebensmitteln.

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Wien/Salzburg – Der Handelskonzern Spar ist im vergangenen Jahr in seinem Kerngeschäft (Lebensmittelhandel) im allgemeinen Branchentrend gewachsen. Die Umsätze stiegen in Österreich um 3,2 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro. Die Branche insgesamt wuchs 2015 real ebenfalls um 3,2 Prozent. Besonders gut lief es für die Sporthandels-Tochter Hervis, der die Schwäche der Konkurrenz wie Sports Direct zugutekam.

Das Billigkonzept des britischen Sporthandelsdiskonters Sports Direct kommt bei den Österreichern nicht gut an – die Folge sind Umsatzeinbußen und Verluste in Millionenhöhe. Hervis brachte das im Vorjahr im In- und Ausland ein Umsatzplus von 10,3 Prozent auf 469 Mio. Euro, gab Spar am Donnerstag bekannt. Hervis betreibt derzeit in sieben Ländern 191 Standorte, 88 davon in Österreich.

Millionen in Umbau

Spar plant auch heuer wieder Investitionen von rund 550 Mio. Euro. Ein Teil davon fließt in den Umbau der ehemaligen Zielpunkt-Standorte. Die Wettbewerbshüter gaben Spar das Okay für die Übernahme von 27 Standorten. Ob der Konzern auch alle 27 übernimmt, steht noch nicht fest, da noch Gespräche mit den Hauseigentümern laufen.

Die Auslandstochter Aspiag, in ihr sind alle Auslandsniederlassungen gebündelt, erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 4,7 Mrd. Euro, um 4,6 Prozent mehr als im Jahr davor. Den größten Zuwachs gab es in Kroatien (+14,5 Prozent auf 365 Mio. Euro). Das war aber vor allem auf die Übernahme von 20 Standorten der kroatischen Supermarktkette Diona zurückzuführen. In Slowenien bekam der Händler die Konsumzurückhaltung zu spüren: Dort stagnierten die Umsätze bei 733 Mio. Euro. Der größte Auslandsmarkt Italien brachte dem Konzern einen Umsatz von 2,01 Mrd. Euro (+5,5 Prozent).

Höhere Erlöse in Ungarn

In Ungarn stiegen die Erlöse um 3,3 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro. Ergebniszahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt. Das Nachrichtenmagazin "News" berichtete im Jänner von Millionenverlusten, die Spar in Ungarn in den Jahren 2013 und 2014 machte. Dem Handelskonzern wehte in den vergangenen Jahren in Ungarn ein rauer Wind entgegen, einige Gesetze der Orban-Regierung erschwerten das Geschäft. Mit März 2015 verbot die ungarische Regierung etwa die Sonntagsöffnung für große Händler. Davor erhöhte sie die Lebensmittelkontrollgebühr drastisch – das Gesetz wurde später von der EU als rechtswidrig aufgehoben.

Umsatzzuwächse erzielte Spar auch in den Geschäftsbereichen außerhalb des Lebensmittelhandels. In der Shoppingcenter-Tochter SES mit in Summe 30 Einkaufszentren in mehreren Ländern stiegen die Erlöse um 4,8 Prozent auf 2,69 Mrd. Euro.

Insgesamt betreibt die Spar-Gruppe im In- und Ausland über 3.000 Standorte, beschäftigt fast 75.000 Menschen und machte damit 2015 einen Gesamtverkaufsumsatz von 13,18 Mrd. Euro. Allein in Österreich beschäftigt der Handelskonzern fast 41.500 Mitarbeiter. (APA, 25.2.2016)