Moskau – Russland treibt seine diplomatischen Bemühungen für eine Feuerpause in Syrien voran. Präsident Wladimir Putin telefonierte nach Angaben des Präsidentenamts am Mittwoch mit den Staatschefs von Syrien und dem Iran, Bashar al-Assad und Hassan Rohani, und dem saudischen König Salman.

Assad sagte dabei nach russischen und syrischen Angaben zu, bei der Umsetzung eines Waffenstillstands zu helfen. Die syrische Opposition erklärte allerdings, sie habe noch nicht entschieden, ob sie den russisch-amerikanischen Vorschlag für ein Ende der Kämpfe annehme. Über die Frage werde das Hohe Verhandlungskomitee endgültig beschließen, sagte Mohammed Allush der Mediengruppe Orient News. "Wir haben bis Freitag Zeit."

Opposition stellt Bedingungen

Russland und die USA hatten am Montag einen Plan veröffentlicht, wonach die Kämpfe am Samstag eingestellt werden sollen. Davon ausgenommen ist die Bekämpfung der Extremistenmiliz IS und des Al-Kaida-Ablegers Nusra-Front. Die von Russland und dem Iran unterstützte syrische Regierung hatte am Dienstag erklärt, sie stimme unter diesen Voraussetzung der Vereinbarung zu. Es müsse aber verhindert werden, dass diese Organisationen ihre Kampfkraft steigern und sich umgruppieren.

Auch die Opposition hatte signalisiert, sich an einer Feuerpause beteiligen zu wollen. Sie stellt aber unter anderem die Bedingung, dass die Regierungstruppen die Blockade von Ortschaften beenden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am Mittwoch, die Türkei unterstütze einen Waffenstillstand. Er sei aber wegen der internationalen Zurückhaltung gegenüber der Opposition besorgt. Den USA, Russland, dem Iran, der EU und den UN warf er ein "ehrloses" Verhalten in der Debatte vor. Die Türkei unterstützt syrische Rebellen und gehört zu den schärfsten Gegnern Assads. Zugleich bekämpft die türkische Armee kurdische Milizen im Norden Syriens, die Verbündete des Westens im Kampf gegen den IS sind. (APA, 24.2.2016)