Wien – Der ORF hat 2015 wieder über Plan bilanziert und im Konzern einen Gewinn von 7,5 Millionen Euro erzielt. Das berichteten Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl an den ORF-Stiftungsrat. "Die Jahresbilanz 2015 ist für den ORF sehr erfreulich: Sowohl in der Mutter als auch im Konzern konnten die Plan-Ergebniswerte deutlich übertroffen werden", erklärten Wrabetz und Grasl.

Ursprünglich war im Finanzplan 2015 ein ausgeglichenes Budget vorgesehen. Insgesamt wurden trotz Großereignis Eurovision Song Contest positive Ergebnisse (EGTs) von 0,3 Millionen im ORF sowie 0,8 Millionen Euro im Konzern budgetiert. Laut dem vorläufigen Jahresergebnis 2015 erzielte der öffentlich-rechtliche Sender im Vorjahr ein positives EGT von 6,6 Millionen Euro, der Konzern schloss nach Abzug des Fremdanteils der Sendetechniktochter ORS mit 7,5 Millionen Euro ab.

Wrabetz und Grasl: "Finanziell überaus herausfordernd"

"Dies ist umso erfreulicher, als das Jahr 2015 mit dem Songcontest, den unerwarteten Problemen rund um die Vordienstzeiten und die Abkehr vom Leasingmodell zur Standortfinanzierung (aus der rund sechs Millionen Euro Ergebnisbeitrag als Einmaleffekt eingeplant war) finanziell überaus herausfordernd war. Eine ursprünglich geplante Aufwertung der Wertpapiere im Finanz-Anlagevermögen konnte ebenfalls unterbleiben, sodass in den kommenden Jahren weitere Schwankungsreserven vorhanden sind", kommentierten die ORF-Manager an das oberste ORF-Gremium das Ergebnis.

Dass trotz unterjähriger Sparmaßnahmen erhebliche Mittel in das TV-Programm investiert werden konnten und damit der TV-Marktanteil der gesamten ORF-Flotte wieder leicht gestiegen ist, zeige, dass der Einsatz der finanziellen Mittel "sehr gut geglückt" sei. Die Anstellungswelle nach dem Abschluss des neuen Kollektivvertrages habe "das Ergebnis nicht belastet und soll in den Folgejahren zu weiteren Entlastungen führen".

Werbeeinnahmen im ersten Quartal "über Plan"

Auch das Jahr 2016 habe für den ORF vielversprechend begonnen, berichteten Wrabetz und Grasl weiter. Etliche TV-Ereignisse hätten langjährige Bestwerte erzielt, die Werbeeinnahmen lägen im ersten Quartal "über Plan", lediglich die "Turbulenzen an den Finanzmärkten" trübten derzeit das Bild. Aber auch hier zeige sich, "dass die Absicherungsmechanismen greifen und die Performance des ORF-Finanzanlagevermögens deutlich besser ist als viele Indices an den Märkten". Das Standort- und Bauprojekt am Küniglberg werde man – nach Änderungen in der Projektstruktur und bei den geplanten Maßnahmen – "im geplanten Budgetrahmen über die Bühne bringen". (APA, 23.2.2016)