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Die Zahl der Bagan-Besucher hat sich seit dem Ende der Militärjunta 2011 auf 250.000 im Jahr verdoppelt.

Foto: AP/Khin Maung Win

Naypyidaw – Eine der populärsten Touristenaktivitäten in der Tempelebene von Bagan in Burma wird verboten, so war zumindest bis gestern der Plan: Am 1. März dürfen die hunderte Jahre alten Bauwerke nicht mehr bestiegen werden, wie das Kultusministerium am Dienstag mitteilte. Das Kulturerbe des Landes müsse geschützt werden, hieß es.

Auslöser war offenbar ein Video von einer Firmenveranstaltung mit Tanz und Gesang auf einer Pagode, das in sozialen Medien Empörung auslöste. Es wurde gelöscht.

Gegen alle Regeln

Die Ebene mit mehr als 3.000 Tempeln und Pagoden ist eine der bedeutendsten Ansammlungen alter Bauwerke in Südostasien. Die ältesten Gebäude stammen aus dem 11. Jahrhundert. Allerdings ließ die Junta der einstigen Militärdiktatur viele in den 90er-Jahren mit Zement und Ziegeln aufmöbeln. Historiker beklagen, dass dabei alle Regeln authentischer Restauration verletzt wurden.

Die Tourismus-Industrie kritisierte das Kletterverbot. Den Sonnenuntergang von der Terrasse eines Tempels aus anzuschauen, gehöre zu den Highlights jeder Bagan-Tour, sagte der Vorsitzende der Fremdenführergilde in Bagan, Win Zaw Cho. "Das wird die Touristen verärgern." Am Abend drängen sich regelmäßig hunderte Touristen auf den schmalen Tempelstufen. Die Zahl der Bagan-Besucher hat sich seit dem Ende der Militärjunta 2011 auf 250.000 im Jahr verdoppelt.

Regierung rudert zurück

Diese Kritik hat offenbar dazu geführt, dass Burma das geplante Kletterverbot teilweise zurückgenommen hat. Fünf Tempel seien von dem Verbot ausgenommen, teilte das Ministerium auf Facebook mit: sie heißen Bagan-Pyathatgyi, Shwesandaw, Süd-Guni, Nord-Guni und Thitsar Wadi. Die Tempelebene rund 650 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun ist die bedeutendste Touristenattraktion in dem südostasiatischen Land. (APA, dpa, 24.2.2016)