Arsenal joggt in London-Colney. Am Dienstag wird es mit der Lauschigkeit ein Ende haben, denn dann kommt Barcelona.

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Barcelonas schreckliches Trio: Luis Suarez (41), Lionel Messi (27) und Neymar (23) haben zusammen schlanke 91 Saisontore auf dem Konto.

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Juve hatte zuletzt einiges zu feiern, in der Serie A wurde ein Riesenrückstand gutgemacht. Eine Siegesserie brachte den Rekordchampion zurück an die Spitze.

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Frühlingsgefühle in München beim letzten Training vor der Abreise nach Turin.

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Turin/London – Gleich drei Halbfinalisten des Vorjahrs greifen am "Super Tuesday" der Champions League ein. Juventus empfängt im Achtelfinalhinspiel Bayern München, Titelverteidiger FC Barcelona gastiert bei Arsenal (beide 20.45 Uhr). Trotz des Heimvorteils sind die Gunners Außenseiter, Barca ist immerhin seit 32 Partien unbesiegt.

Von den vier Teams war einzig Arsenal 2015 nicht im Halbfinale dabei. Die Generalprobe am Wochenende beim 0:0 im FA-Cup gegen Zweitligist Hull ging schief und war eigentlich keine, Arsene Wenger hatte gleich neun Änderungen vorgenommen.

Zwar kehren am Dienstag Mesut Özil, der zuletzt erkältet war, und Aaron Ramsey wieder zurück, für Wenger ist aber naheliegenderweise klar: "Wir sind sicher nicht die Favoriten." Sein Rezept: "Wir müssen mit viel weniger Ballbesitz viel effizienter werden." Wie das geht, sah er bei Barcas Auftritt bei Las Palmas. Der 41-fache Saisontorschütze Luis Suarez und Neymar sorgten mit halber Kraft für einen 2:1-Pflichtsieg. "Kein Team ist perfekt. Aber Barcelona ist davon nicht weit entfernt", konstatierte Wenger. Bei acht Punkten Vorsprung auf Atletico kommt Barca auch der Titelverteidigung immer näher. "Wir müssen besser werden, Arsenal kann uns gefährlich werden", findet Coach Luis Enrique dennoch irgendwie.

"Wir haben da etwas vermissen lassen und müssen nun schnell den Schalter umlegen", sagte Per Mertesacker nach Arsenals 0:0 in Hull. Der bisher einzige Sieg gegen Barca in sieben CL-Duellen gelang 2011 durch Tore von Robin van Persie und Andrej Arschawin im Achtelfinal-Hinspiel. Der spätere CL-Gewinner Barca stieg dennoch mit dem Gesamtscore von 4:3 auf.

Turiner wittern Morgenluft

Die Bayern nehmen es in Turin mit der Verteidigung um Gianluigi Buffon auf, die in dieser Saison in 36 Pflichtspielen nur 18 Treffer kassierte. Buffon ist seit 836 Minuten ohne Gegentor. "Die Juve-Defensive hat schon alle großen Torjäger gestoppt", kommentierte "Tuttosport". "Die Abwehr der Bianconeri hat keine Angst vor Lewandowski." Allerdings muss Juve ohne Giorgio Chiellini auskommen, der von einer Wadenzerrung noch nicht genesen ist. Martin Cáceres fehlt überhaupt langfristig.

In der Serie A hat Juve 15 der letzten 16 Spiele gewonnen, international hat man in zwölf Jahren nur zwei von 45 Heimspielen verloren – beide allerdings gegen die Bayern. "Wir wissen, dass Bayern eines der drei besten Teams in der Welt ist", sagte Andrea Barzagli.

Ausgerechnet vor dem Duell mit den Bayern riss mit einem 0:0 in Bologna Juves Erfolgsserie. Viertelfinalchancen rechnet man sich dennoch aus. "Ich glaube, wenn man Pep Guardiola fragen würde, ob seine Spieler denken, dass es gegen uns leicht wird, würde er Nein antworten", sagte Patrice Evra. Teamkollege Claudio Marchisio betonte: "Wir wissen, dass wir uns in den letzten eineinhalb Jahren in Europa sehr weiterentwickelt und uns Respekt verdient haben."

Kleine Bayern

Auch bei den Bayern steht die Defensive im Fokus – allerdings in anderer Hinsicht. Guardiola muss aufgrund der Verletzungen weiter improvisieren, auch in Turin zeichnet sich David Alaba in der Innenverteidigung ab. "Dieses Bayern macht weniger Angst: Von den Verletzungen in der Abwehr bis zum Abschied von Guardiola", urteilte "La Stampa", während "Tuttosport" schrieb: "Die Deutschen treten mit einer zusammengeschusterten Abwehr an."

Ohne Jerome Boateng, Javi Martínez und Holger Badstuber wird es für die Miniabwehr mit Alaba (1,80 m), Joshua Kimmich (1,76), Lahm (1,70) und Juan Bernat (1,70) eine echte Herausforderung. Duelle in der Luft sollen vermieden werden. "Wir können da nicht kämpfen. Wir müssen uns auf den zweiten Ball fokussieren", sagte Guardiola, der wohl auf die Rückkehrer Arturo Vidal und Kingsley Coman zu Beginn verzichten wird. Man müsse "auf jeden Fall sehr abgezockt sein", meinte Thomas Müller. (APA, sid, red, 22.2.2016)