Führt eine ganz feine Klinge: Julian Draxler.

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Gent – Dank einer Gala des überragenden Julian Draxler hat der VfL Wolfsburg das Tor zum Champions-League-Viertelfinale weit aufgestoßen. Beim 3:2 (1:0) im ersten K.-o.-Spiel der Vereinsgeschichte in der Königsklasse beim belgischen Meister KAA Gent erzielte der 22-Jährige zwei Treffer (44., 54.) und sorgte für einen guten Polster fürs Rückspiel am 8. März – der allerdings wesentlich dicker hätte ausfallen müssen.

Extralob für Draxler

Nach Max Kruses 3:0 (60.) schien das Spiel entschieden, doch Wolfsburg verlor in der Schlussphase Konzentration und Kontrolle und ließ noch unnötige Tore von Sven Kums (80.) und Kalifa Coulibaly (89.) zu. "So ein Spiel muss man bis zum Ende durchziehen. Da waren wir zu unsicher", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs bei Sky. Dann lobte er Draxler: "Julian ist so ungefähr das Beste, was es im deutschen Fußball gibt."

Der offensive Mittelfeldspieler selbst ärgerte sich über die Schlussminuten. "Wir haben den Faden verloren und einen Gang zurückgeschaltet. Wir haben uns ein noch besseres Ergebnis versaut. Das sind gemischte Gefühle", sagte er im ZDF. "Dennoch müssen wir positiv bleiben. Wir haben alles in der eigenen Hand."

Sehenswerter Lupfer

Lange Zeit hatte es nicht nach einer klaren Angelegenheit ausgesehen. Gent machte seine technischen Defizite mit viel Kampf und Unterstützung der 20.000 Zuschauer in der seit Wochen ausverkauften Ghelamco-Arena wett. Erst nach Draxlers Geniestreichen bröckelte der Widerstand, aber auch das nur vorübergehend.

Beim 1:0 narrte Draxler seinen Gegenspieler Thomas Foket mit einer schnellen Drehung, sprintete in den Strafraum und schloss nach Doppelpass mit Vierinha ab. Kurz nach Wiederanpfiff düpierte er Gents Defensive erneut und traf mit einem sehenswerten Lupfer zur Vorentscheidung.

Ball als Souvenir

Den Spielball hat sich Draxler als Souvenir gesichert. "Es war auf jeden Fall mein erfolgreichstes Spiel für den VfL mit zwei Toren", sagte er. "In der Champions League schießt man nicht alle Tage Tore, deshalb habe ich den Ball mitgenommen." (sid, 18.2.2016)