Jerusalem – Bereits vor 7.000 Jahren haben Menschen dort gesiedelt, wo Jahrtausende später Jerusalem entstehen sollte: Archäologen der israelischen Altertumsbehörde (IAA) haben die ältesten Überreste auf dem Gebiet des heutigen Stadtgebietes entdeckt.

Foto: Israel Antiquities Authority

Bisher bekannte Funde aus der Region sind rund 2.000 Jahre jünger. Daher war man zuvor davon ausgegangen, dass die Landstriche um Jerusalem erst in der frühen Bronzezeit zwischen 3.000 und 2.800 vor unserer Zeitrechnung von Menschen besiedelt war.

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Entdeckt wurden die gut erhaltenen Mauerreste zweier Wohnhäuser aus der Kupfersteinzeit bei Bauarbeiten im arabischen Stadtteil Shuafat. "Wir haben sehr viele Objekte gefunden", sagte Ronit Lupo, die für die IAA die Ausgrabungen leitete. Unter den Funden seien Sicheln, Meißel, Äxte und einfache Bohrer gewesen.

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"Sogar ein Schmuckstück aus Edelstein war dabei", sagte Lupo. Außerdem gäben Mahlwerkzeuge wie ein Mörser aus Basalt Aufschluss über technische und handwerkliche Fertigkeiten innerhalb der Gemeinschaft. Von Tierknochen, die vermutlich von Schafen, Ziegen und Rindern stammen, erhoffen sich die Forscher Aufschlüsse über die Ernährung und die Wirtschaft innerhalb der Siedlung.

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Die Ausgrabungen stellen den ersten bedeutenden Fund im Umkreis von Jerusalem dar. In anderen Landesteilen, darunter der Negev-Wüste und an der Mittelmeerküste, waren zuvor bereits Gegenstände aus der Kupfersteinzeit gefunden worden. (APA, red, 17.2.2016)

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